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Ansicht Gedenktafel: Erik Charell
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Erik Charell

Breslau 8.4.1894 - München 15.7.1974

Map Friedrichstraße 107

ERIK CHARELL
geb. 8. April 1894 in Breslau
gest. 15. Juli 1974 in München
Tänzer, Choreograph, Regisseur
Erik Charell lernte als Assistent Max Reinhardts die glamourosen Broadway-
Shows kennen.
1924 übernahm er die künstlerische Leitung des Großen Schauspielhauses
und stieg mit eiper Serie gefeierter Produktionen zum »Revuekönig« Berlins
auf. Er verpflichtete Entertainerinnen wie Claire Waldoff, spätere Weltstars
wie Marlene Dietrich und entdeckte die Comedian Harmonists.
Charell, der die legendäre Girlreihe in Berlin groß heraus brachte, feierte 1930
mit der Uraufführung der Revueoperette »Im Weißen Roß!« einen Sensations-
erfolg am Großen Schauspielhaus. 1931 wechselte er zur UFA und drehte als
Regisseur den erfolgreichen Musikfilm »Der Kongreß tanzt«.
Charell war jüdischer Herkunft und homosexuell. Nach der Machtübernahme
der NSDAP kündigte ihm die UFA alle Verträge. Frühzeitig erkannte er die
Gefahr und verließ bereits 1932 Deutschland, gastierte in London und Paris
und emigrierte in die USA
Nach Kriegsende kehrte Charell zurück und feierte 1950 in München mit
der Operette »Feuerwerk« und der Wiederaufnahme seines Weißen Rößl
ein Comeback. Für seine Verdienste erhielt er 1969 das Filmband in Gold.

Erik Charell became familiar with glamorous Broadway shows as Max Rein-
hardt's assistant.
In 1924, he took over artistic direction at the Großes Schauspielhaus, where
he rose to prominence as Berlin's "King of Revue« with a string of lauded
productions. He hired entertainers including Claire Waldoff and future global
stars like Marlene Dietrich, and discovered the Comedian Harmonists.
Charell, who made the legendary girls' kickline hugely popular in Berlin,
achieved a sensational success at the Großes Schauspielhaus in 1930, with
the premiere of the revue operetta »Im Weißen Rößl« (White Horse Inn). In
1931, he moved to UFA where he directed the hit musical comedy film »Der
Kongreß tanzt« (Congress Dances).
Charell was Jewish and homosexual. After the Nazis came to power, UFA
cancelled all contracts with him. Having recognised the danger early on,
he had left Germany in 1932. He gave guest performances in London and
Paris before emigrating to the United States.
Charell returned after the war. In 1950, he celebrated a comeback in Munich
with the operetta »Feuerwerk« and the revival of his White Horse Inn. In 1969,
he received the German »Filmband in Gold« award for his work in film.

Das Denkzeichen für die Gründungsväter des Friedrichstadt-Palastes wurde 2015 feierlich enthüllt. Unter den Gästen waren Kulturstaatssekretär Tim Renner, Prof., Dr. Christoph Stölzl (Präsident der Hochschule Franz Liszt, Weimar), der Künstler und die Künstlerin Oliver Störmer und Cisca Bogman (stoebo) und Peter A. Poelzig, der Enkel des geehrten expressionistischen Architekten.

Im Zentrum des Gedenkortes steht die aus Gusseisen gefertigte Skulptur des Berliner Kunstduos stoebo, bestehend aus Oliver Störmer und Cisca Bogman. Sie trägt den Titel CAST.
Neben der Skulptur befindet sich ein Betonquader mit eingravierten Gedenktafeln für Max Reinhardt, Hans Poelzig und Erik Charell sowie eine Infotafel zu der Bühnengeschichte des heutigen Friedrichstadt-Palastes.

Oben auf der Gedenktafel befindet sich eine Abbildung Charells mit der Bildunterschrift:
Quelle: Stiftung Deutscher Kinemathek

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