Opfer der „Euthanasie“-Verbrechen
Eichborndamm 238
der Nervenklinik wurden von 1942 bis 1945
in diesem Haus 66 Mädchen und 109 Jungen
als sogenannte "Reichsausschusskinder"
untergebracht. Unter nationalsozialistischer
Herrschaft erfuhren sie nicht Hilfe, sondern
wurden gnadenlos zum Experimentierfeld.
Von den 175 Kindern starben 81 einen
qualvollen Tod. Ihr Alter lag zwischen
wenigen Monaten und 16 Jahren.
Die Kinder wurden vom „Reichsausschuß zur wissenschaftlichen Erfassung erb- und anlagebedingter schwerer Leiden“ in die „Städtische Nervenklinik für Kinder und Jugendliche“ (Klinik „Wiesengrund“) eingewiesen. Sie wurden „Opfer der nationalsozialistischen ‚Kinderaktion‘, die mit der Meldepflicht für behinderte Kinder im August 1939 begann, und in deren Verlauf mindestens 5000 Kinder getötet wurden“ (Der Nord-Berliner, 23.12.1993).
Am 21.12.1993 enthüllte Bezirksbürgermeister Detlef Dzembritzki die Bronzetafel seitlich am Haus. Am 29.3.2007 wurde sie an der Fassade direkt am Eichborndamm (nördlich des Taldorfer Wegs) besser sichtbar neu befestigt.
Unweit entfernt von dem Gebäude, auf der Oranienburger Straße 285, befindet sich das Areal der ehemaligen Wittenauer Heilstätten. An die nationalsozialistische Klinikvergangenheit erinnert eine Gedenktafel. Auf dem ehemaligen Anstaltsfriedhof arbeitet der Freundeskreis Gedenkort Alter Anstaltsfriedhof an der Erhaltung der Friedhofsmauer und der Einrichtung eines Gedenkortes.