Jerusalems-Kirche
Lindenstraße 85
ist unter beglückter Regierung
Friedrich Wilhelms
Königs in Preußen
Marggrafen und Churfürsten zu Brandenburg
Souverainen Printzen zu Oranien
ist dieser Turm Jerusalem genant [!], von
Grud [!] aus neu und glücklich
erbauet und volendet. [!]
Im Jahr 1731
Gott zu Ehren
ist unter beglückter
Regierung
Friedrich Wilhelms
Königs in Preußen
Marggraffen [!] und Churfürsten zu Brandenburg
Souverainen Printzen von Oranien
diese Kirche Jerusalem genant,
von Grund aus neu und glücklich
erbauet und vollendet
Im Jahr 1728
An der Gebäudewand neben dem neuen Glockenturm ist eine alte Steintafel mit der ersten Inschrift eingelassen.
An der Ecke Lindenstraße/Markgrafenstraße befindet sich gleichfalls eine alte Steintafel mit der zweiten Inschrift. Die Tafel war im März 1992 mit roter und schwarzer Farbe beschmiert.
Beide Tafeln wurden am 4. Juli 1970 am Neubau (Grundsteinlegung 3. Dezember 1967) angebracht. Unter ihnen erinnern kleine Metalltafeln mit textgleichen Inschriften an die Herkunft:
"Dieser Stein wurde aus den Trümmern der am
3. Februar 1945 durch Kriegseinwirkung
zerstörten alten Jerusalems-Kirche geborgen
und zur Erinnerung hier angebracht."
Die Ruine der alten Jerusalemskirche, die bei dem Luftangriff des 3. Februars 1945 beinahe vollständig zerstört wurde, wurde am 9. März 1961 gesprengt. Sie stand auf der heutigen Kreuzung der Lindenstraße mit Rudi-Dutschke-Straße (bis 2008 Kochstraße) und Oranienstraße. Die Jerusalemer Straße ist auf der Kreuzberger Seite verschwunden. Teils ist sie zum Parkplatz geworden (die Straßeneinmündung an der Lindenstraße ist noch durch die Bürgersteige erkennbar), teils wird sie vom Hochhaus des Axel-Springer-Verlags überdeckt.
Inzwischen gibt es eine Bodenmarkierung durch rote Pflastersteine, die den Grundriss der alten Kirche kennzeichnet und eine Informationstafel.