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Walter Reuter

(Berlin-)Charlottenburg 4.1.1906 - Cuernavaca (Morelos/Mexiko) 20.3.2005

Seelingstraße 21

In diesem Hause
wurde der Fotograf und Filmemacher
Walter Reuter
am 4. Januar 1906 geboren.
Er arbeitete 1930-33 in Berlin als Bildjournalist für die Arbeiter-
Illustrierte Zeitung, 1933 musste er vor der Nazidiktatur bis nach
Spanien fliehen.
Dort kämpfte und fotografierte er 1936-39 für die spanische Republik
gegen den Franco-Faschismus.
Danach wurde er in Frankreich und Marokko interniert,
bevor er 1942 nach Mexiko emigrieren konnte.
Reuter war ein Pionier des mexikanischen Dokumentarfilms,
Fotograf und Freund der mexikanischen Indianer.
Er starb am 20. März 2005 in Cuernavaca (Mexiko).

Walter Reuter war gelernter Chemigraph und lernte das Fotografieren autodidaktisch. Mexiko wurde ihm und seiner Frau Sulamith ab März 1942 zur neuen Heimat, in der er nach schwierigsten Anfängen zu einem angesehenen Fotografen, Filmemacher und Filmdokumentaristen wurde.

Die 60 x 40 cm große Edelstahltafel wurde vom Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft für Bildquellenforschung und Zeitgeschichte e.V., Prof. Dr. Diethart Kerbs, initiiert, von Helga Lieser gestaltet und aus Spenden und Vereinsbeiträgen finanziert. Sie wurde am Freitag, dem 29.10.2010 enthüllt.

Bei dem auf der Tafel verwendeten Begriff für die indigene Bevölkerung Mexikos handelt es sich um eine Fremdbezeichnung. Der Begriff „Indianer" geht auf Christoph Kolumbus und die Zeit der Kolonialisierung der amerikanischen Kontinente zurück. Er spiegelt den Herrschaftsanspruch europäischer Kolonialmächte über die indigene Bevölkerung, deren Geschichte und Kultur wider. Zudem ignoriert der Begriff die ethnische und sprachliche Vielfalt sowie den kulturellen Reichtum der angesprochenen Bevölkerungsgruppen und impliziert eine Einheitlichkeit, die nicht der Realität entspricht. Im heutigen Mexiko leben Nachkommen von 68 vorkolumbischen kulturell-ethnischen Gruppierungen, die ca. 15 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachen (vgl. https://www.iwgia.org/en/mexico.html, letzter Aufruf am 18.03.2022). Sie definieren sich auf Grundlage eigener Sprachen, Traditionen, Kulturen und Glaubensgrundsätzen. Als Sammelbegriff wird heute auf Spanisch pueblos indígenas (dt.: indigene Völker) verwendet oder die jeweilige Selbstbezeichnung der entsprechenden Gruppe.

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