Gedenktafeln in Berlin Detail

Hier an der Koenigsallee gegenüber der Einmündung in die Erdener Straße gab es bereits ei­ne eiserne Gedenktafel zur Erinnerung an den Reichsaußenminister der Weimarer Republik in einem viereckigen, um einen Baum gestellten schmiedeeisernen Rahmen, auf der allein stand:

Walther
Rathenau
+
24.6.1922.

Diese Gedächtnisinstallation wurde von den Nazis am 11.4.1933 (Vossische Zeitung, Abendausgabe, 11.4.1933, S. 3) entfernt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde ein neuer Stein mit Bronzetafel durch den Vorsit­zenden der Libe­raldemokratischen Partei Deutschlands (spä­ter Blockpar­tei in der DDR), Wilhelm Külz, am 23.10.1946 enthüllt.

1973 wurde diese Tafel entwendet und – mit geringfügiger Veränderung im unteren Bereich der Zeilenaufteilung (die alte Aufteilung lautete: ...  / Die Gesundheit eines Volkes kommt nur aus seinem / inneren Leben - aus dem Leben seiner Seele und seines Geistes / ...) – erneuert. Mit­te Ju­li 1987 wurde die Tafel erneut vermißt, aber schon weni­ge Tage darauf wieder ange­bracht. Mit­arbeiter des Hochbau­amts hat­ten sie zum Zwecke der Reinigung abmontiert. Am 28. Mai 1992 wurde der Ge­denkstein von Unbekann­ten besudelt. Gegen 8.40 Uhr ent­deckte eine Poli­zei­streife einen abge­trennten Schwei­ne­kopf auf ihm.