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Waldschule Kaliski

Im Dol 2-6

Auf diesem Grundstück befand sich
von 1936 bis 1939 die
PRIVATE JÜDISCHE
WALDSCHULE KALISKI
Ausgeschlossen aus den öffentlichen Schulen fanden
hier viele jüdische Schüler und Lehrer eine letzte Möglichkeit
zu lernen und zu lehren
Im März 1939 mußte die Schule zwangsweise schließen
Schüler und Lehrer flüchteten in alle Teile der Welt
39 Schüler wurden Opfer der Shoa

Die aus Breslau stammende Reformpädagogin Lotte Kaliski (geb. 17. September 1908 in Breslau, gest. 9. September 1995 in New York City, USA) gründete am 7. April 1932 eine eigene „konfessionslose freie Wald­schule“ auf dem Gelände des Sportclubs Charlottenburg in Eichkamp, die sie nach 1933 in „Private Jüdische Waldschule Kaliski" umbenennen mußte. Auch von ihrem Standort mußte sie weichen und war bis 1936 in der Bismarckallee. Von Anfang 1936 bis zur zwangsweisen Schließung am 15.3.1939 konnte ihre Schule gemeinsam mit Heinrich Selver noch Im Dol 2-6 weiterbetreiben, auf dem Grundstück, das dem geflüchteten jüdischen Ehepaar Valentin gehörte. Unterrichtet wurden in der Ganztagsschule bis zu 600 Schülerinnen und Schüler , darunter u.a. der Gründungsdirektor des Jüdischen Museums Berlin und ehemalige Finanzminister der USA, Michael Blumenthal. Bis 1945 unterhielt hier schließ­lich das Auswärti­ge Amt eine Chiffrier- und Dechiffrierstation. Lotte Kaliski konnte 1939 nach New York entkommen, wo sie eine Schule für behinderte Kinder gründete und 1995 starb. Sie kehrte auch besuchsweise nie wieder zurück in das Land, in dem ihr Vater ermordet wurde.

Die Berliner Gedenktafel geht auf das Engagement von Maria Motsch und Hilde Kammer zurück. Sie wurde aus privaten Spenden finanziert und am 19.4.2001 in Anwesenheit der ehemaligen Schüler Walter Levy und Walter Lindenberg enthüllt. Sie befindet sich am linken Pfosten der Einfahrt in der Miquelstraße.

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