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Von-der-Schulenburg-Park

Von-der-Schulenburg-Park

Sonnenallee

Gustav-Meyer-Preis 2008
Der Von-der-Schulenburg-Park wurde 1913 als Grünanlage ausgewiesen
und ab 1923 durch den Gartenbaudirektor Ottokar Wagler gestaltet.
Zentrale Elemente der 3,6 ha großen Anlage sind der Märchenbrunnen
und das große Wasser-(Spiegel-)becken.
Der Von-der-Schulenburg-Park ist seit 1995 Gartendenkmal.
Wegen der hervorragenden Leistungen bei der Planung und der
handwerklichen Rekonstruktion sowie für den sehr guten
Unterhaltungszustand wurde das Naturschutz- und Grünflächenamt
Neukölln für den Von-der-Schulenberg-Park mit dem Gustav-Meyer-Preis
ausgezeichnet.
Die am Sockel einer Edelstahltafel neben dem Märchenbrunnen befestigte Tafel wurde am 29.5.2009 vom Vorsitzenden des BVV-Ausschusses für Naturschutz und Grünflächen, Jürgen Biele, und Bezirksbaustadtrat Thomas Blesing enthüllt.
Auf der Edelstahltafel eingeätzt sind unter der Überschrift MÄRCHENBRUNNEN IM
VON-DER-SCHULENBURG-PARK ein Plan des Parks aus der Entstehungszeit 1923/24 und eine Ansicht des Märchenbrunnens um 1935. Dazwischen wird in zwei Spalten die Geschichte des Parks beschrieben: Der Park wurde bereits 1913 als Grünfläche ausgewiesen und
vermutlich nach dem Ersten Weltkrieg als zentrale Grünanlage
genutzt. Er ist nach Rudolf Wilhelm Graf von der Schulenburg
Oberpräsident der Provinz Brandenburg von 1914-17) benannt.
Ab 1923 erfolgte die Gestaltung nach Plänen von Gartenbaudirektor
Ottokar Wagler. Im Jahr 1934 wurde der Park als Standort für den
Brunnen des Neuköllner Künstlers Prof. Ernst Moritz Geyger
(1861-1941) ausgewählt. 1934-35 wurde im Zuge der folgenden
Baumaßnahmen zur Errichtung des Brunnens, von Geyger
Symbol des Waldesdomes genannt, auch die Parkanlage
durch Kurt Pöthig neu konzipiert und das große Wasserbecken,
heute Spiegelbecken genannt, angelegt. Bei der Eröffnungsfeier
traten Neuköllner Kinder in Märchenkostümen auf (vermutlich
rührt daher die heutige Nennweise Märchenbrunnen).
Die Brunnenskulptur wurde von Geyger im Auftrag Neuköllns
ab 1915 entworfen und als Gipsmodell 1918 fertiggestellt. Von
diesem Gipsmodell existieren Werkstattfotos. Die Muschelkalkfassung
wurde vermutlich ab 1918 ausgeführt und lagerte bis zur
endgültigen Aufstellung 1935 im Straßenreinigungsdepot.
Fotos aus dem Jahr 1935 zeigen die komplette Brunnenanlage
mit zwei Bronzegroßskulpturen, die später kriegsbedingt
eingeschmolzen wurden, sowie mit 16 wasserspendenden Putten,
der Brunnenschale und den Baumspitzen als oberer Bekrönung
der Steinskulptur, die sämtlich verloren gingen.

Ab 1970 erfolgte eine erste Wiederherstellung des Brunnens, bei der
das Wasserbild erheblich verändert wurde und statt
der bronzenen Tierfiguren, Märchenfiguren aus Kalkstein, Aschenputtel
und Brüderchen et Schwesterchen aufgestellt wurden (von Katharina
Szelinsky-Singer).
Bei der grundlegenden Sanierung von 2001 aus Mitteln des
Brunnensanierungsprogramms des Senats von Berlin wurden unter
dem Brunnenplateau eine neue Brunnenstube für die Wassertechnik
errichtet, die Baumspitzen und das alte Wasserbild wiederhergestellt
und die fehlenden Putten durch Neuschöpfungen ersetzt (Putten von
Anna Bogouchevskaja).
Die Parkanlage ist seit 1995 als Gartendenkmal Bestandteil der
Denkmalliste von Berlin.
Die Wiedereröffnung war im September 2001.
Brunnenskulptur: Prof. Ernst Moritz Geyger 1915-19
Gestaltung des Schulenburg-Parks: Gartenbaudirektor Ottokar Wagler 1923-24
Parkgestaltung. Gartendirektor Kurt Pöthig 1934/35
Fertigstellung und Einweihung: Park mit Brunnen 1935
Umgestaltung: Gartenbaudirektor Ernst Lohrer 1950/51
Neuergänzungen des Brunnens: Kalksteinfiguren Aschenputtel und Brüderchen et Schwesterchen von Katharina Szelinsky-Singer 1970
Gestaltung der neuen Bronzeputten: Anna Bogouchevskaja 2001
Sanierung des Parks mit Brunnen: Natur- und Grünflächenamt Neukölln 1999-2001
Planung der Sanierung: Abelmann Vielain Pock Architekten BDA 2000/01
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