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Volkmar Zühlsdorff

Finow 9.12.1912 - Berlin 22.9.2006

Homuthstraße 5

Abiturient des
Rheingau-Gymnasiums im Jahr 1931
VOLKMAR
ZÜHLSDORFF
Dr. jur. utr.
1912-2006
Journalist, Schriftsteller, Diplomat
Im Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold
kämpfte er gegen die Nationalsozialisten
und gehörte während
seiner Emigration 1933-46
in den USA zu den Mitbegründern
der Deutschen Akademie
der Künste und Wissenschaften im Exil.
Er engagierte sich
für ein freiheitliches Deutschland
in einem geeinten Europa.

Seit er 1929 bei einer Versammlung des „Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold“ den politischen Publizisten Hubertus Prinz zu Löwenstein kennengelernt hatte, war Zühlsdorff mit diesem und dessen Frau eng verbunden. Nach dem Abitur 1931 trat er selbst dem Reichsbanner bei, war politisch aber eher konservativ orientiert. Von 1931-33 studierte er an der Berliner Universität Jura. Im Berliner Reichsbanner war er Vorsitzender der Ortsgruppe Berlin-Mitte. Im Mai 1933 emigrierte er mit Löwenstein nach Österreich, promovierte 1936 in Innsbruck. Bereits 1935 beteiligte er sich an der Gründung der „Deutschen Akademie der Künste und Wissenschaften im Exil“, deren Geschäftsführer er von 1936-42 war. Über Frankreich, England und die Schweiz kam er mit Löwenstein Anfang 1938 in die USA. Dort blieb er bis September 1946.
1950/51 beteiligte er sich an der Rettung der Insel Helgoland, die zerstört werden sollte. Von 1952 bis 1956 war er Politikredakteur bei der “Zeit”, 1957 kandidierte er (erfolglos) für die konservative Deutsche Partei zum Bundestag, war dann zwei Jahre Landesgeschäftsführer der Partei im Saarland, mit Löwenstein als Landesvorsitzendem.
1959 kam er ins Auswärtige Amt, blieb bis 1977 Diplomat, war tätig in den USA, Kanada, Thailand und Laos. Seit 1984 lebte Zühlsdorff gemeinsam mit der verwitweten Prinzessin Löwenstein bis zu deren Tod 2004. In seinen letzten Lebensjahren stellte er sich als Zeitzeuge - insbesondere an Schulen - zur Verfügung.


Die schmale Edelstahltafel wurde am 9.12.2013, Zühlsdorffs 101. Geburtstag, neben der rechten Tür des Eingangs in der Homuthstraße enthüllt.

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