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Vera Little
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Vera Little

Memphis, Tennessee 10.12.1927 - Berlin 24.10.2012

Witzlebenstraße 33

Hier lebte von 1977 bis 2010
die Berliner Kammersängerin
VERA LITTLE-AUGUSTITHIS
10. 12. 1927 – 24. 10. 2012
Die afroamerikanische Mezzosopranistin kam 1953 aus
Memphis, Tennessee zum Gesangsstudium nach Europa.
1958 sang sie in Berlin als erste Schwarze Opernsängerin
in Deutschland die Partie der Carmen. Von 1963 bis 1989
gehörte sie dem Ensemble der Deutschen Oper Berlin an.
Vera Little, die auch Lyrik und Prosa schrieb,
ist in ihrer Wahlheimat Berlin beerdigt.

Gefördert durch die GASAG AG

Die Berliner Gedenktafel für Vera Little wurde am 3. Juni 2024 in Charlottenburg enthüllt. Der Senator für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, Joe Chialo, hielt ein Grußwort zu Beginn der Veranstaltung, es folgte ein Gruß von Georg Friedrichs, Vorstandsvorsitzender der Sponsorin GASAG AG. Die Laudatio der US-amerikanischen Sängerin und Musiklehrerein Gwendolyn Bradley trug die Journalistin Vera Block zusammen mit der Schauspielerin und Sängerin Daniela Ziegler in Deutsch und Englisch vor, da Bradley nicht zur Enthüllung anreisen konnte. Nach den Redebeiträgen erklang das Spiritual „Deep River“, welches Vera Little 1957 aufnahm.

Vera Little sang auf Einladung von Carl Ebert, damaliger Intendant der Städtischen Oper Berlin (später Deutsche Oper Berlin), 1958 als erste Schwarze Opernsängerin in Deutschland die Partie der Carmen in der gleichnamigen Oper von George Bizet und gehörte danach dem Ensemble der Deutschen Oper Berlin an, 1970 wurde ihr der Titel Berliner Kammersängerin verliehen. Sie war darüber hinaus gefragt als Interpretin zeitgenössischer Musik und wirkte unter anderem in den Aufführungen der Opern „Die Bassariden“ und „Der junge Lord“ von Hans Werner Henze mit. Für den Komponisten Boris Blacher wirkte Vera Little bei Experimenten unter Einsatz elektronischer Mittel in der Musik mit und trat bei der legendären ersten Veranstaltung der Reihe „Musik im Technischen Zeitalter“ 1962 in der Berliner Kongresshalle auf. Sie probierte sich in verschiedenen Genres aus und trat im Musical „The Show Boat“ und in Brechts „Der Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ im Theater des Westens auf oder wirkte bei der Deutschlandradio-Hörspielproduktion von Thea Dorns „Ringkampf“ mit.

1970 heiratete Vera Little den griechischen Mineralogen Stylianos-Savvas Augustithis. Neben ihrer Gesangskarriere schrieb sie biografische Prosa und Lyrik, ihre Verbundenheit mit ihrer Wahlheimat Berlin fand in ihren Erzählungen Ausdruck. Vera Little starb am 24.10.2012 in einer Senioreneinrichtung und wurde auf dem Neuen St. Michael-Friedhof in Berlin-Mariendorf beigesetzt.

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