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Umbettungsort Waisenhaus Rummelsburg
Umbettungsort Waisenhaus Rummelsburg
Umbettungsort Waisenhaus Rummelsburg

Umbettungsort Waisenhaus Rummelsburg

Gudrunstraße 20

GEDENKORT FÜR 360 WAISEN VERSCHIEDENER
KONFESSIONEN SOWIE FÜR 96 BETREUER UND BEAMTE.
DARUNTER 181 NAMENTLICH BEKANNTE, DIE ZWISCHEN
1859 UND 1896 AUF DEM DAMALIGEN FRIEDHOF DES
STÄDTISCHEN WAISENHAUSES UND SEINER SPÄTEREN
ABTEILUNG FÜR BEAMTE DES STÄDTISCHEN ARBEITS-
HAUSES RUMMELSBURG BESTATTET WURDEN. SEIT ETWA
1915 GILT DIESER FRIEDHOF ALS AUFGELASSEN: IN DER
DDR WURDE ER ALS TEIL EINER GEFÄNGNISANLAGE
VERSIEGELT. 2012 WURDEN FÜR DEN BAU NEUER
WOHNHÄUSER DIE ABDECKUNG ENTFERNT, DIE
GEBORGENEN GEBEINE HIERHER UMGEBETTET UND IM
NOVEMBER 2014 AUF BESCHLUSS DES BEZIRKS BERLIN-
LICHTENBERG DIESE ERINNERUNGSSTÄTTE ANCELEGT.[!]

Bei der Neubebauung des Areals des Städtischen Waisenhauses, Arbeitshauses und Gefängnisses in Rummelsburg wurde der ehemalige Friedhof an der Hauptstraße 8 wieder freigelegt, der in der DDR mit einer Betonplatte versiegelt war. Die sterblichen Überreste der dort Beigesetzten insgesamt 456 Menschen wurden auf den Zentralfriedhof Friedrichsfelde umgebettet. In einer aufwändigen Recherche konnte die frühere Leiterin des Museums Lichtenberg, Christine Steer, die Namen und das Alter von 181 Toten herausfinden. Dieser wird in der von Helga Lieser wie ein aufgeschlagenes Heft gestalteten Gedenkanlage über der Beisetzungsstelle namentlich gedacht, die Todesursache – soweit bekannt – jedoch nicht angegeben. Die graphische Gestaltung der Namensseite ergibt sich daraus, dass die Buchstaben je nach dem herausgefundenen Alter unterschiedlich groß gewählt wurden, zudem die Namen der einstigen Beamten durchweg in Großbuchstaben geschrieben sind. Der Ort ist am Rande des letzten Feldes links vom Hauptweg zur Feierhalle.

Eingeweiht wurde die Anlage in einer interreligiösen Zeremonie am 19.11.2014. Bezirksbürgermeister Andreas Geisel würdigte in seiner Begrüßungsansprache das Engagement der neuen Bewohnerinnen und Bewohner am Rummelsburger See, die mehr wissen wollten über die Geschichte ihres Wohnortes und die Arbeit des daraus hervorgegangenen Runden Tisches Rummelsburg. Der Moderator des Runden Tisches, Rainer E. Klemke, ging in seiner Rede auf die Schicksale der einstigen Insassen des Waisenhauses und ihr oftmals kurzes und trauriges Leben ein. Gedankt wurde auch den Investoren, die die Arbeit nicht nur ideell unterstützten. Es folgte ein interreligiöses Gedenken für die Toten durch Pfarrer Joachim G. Cierpka, Rabbiner Daniel Alter, Kantorin Avitall Gerstetter und Monsignore Winfried Onizazuk.

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