Theodor-Herzl-Schule
Kaiserdamm 77-79
THEODRO-HERZL-SCHULE
Der jüdische Schulverein hatte sie 1920 gegründet
als eine religiös neutrale zionistische Schule
mit koedukativer Erziehung
Ihre Leiterin Paula Fürst
wurde 1942 nach Auschwitz deportiert
und dort ermordet
Paula Fürst (Glogau/Niederschlesien (Głogów/Polen 6.5.1896 - Auschwitz Juni 1942) kam als Kind mit der Mutter nach Berlin, besuchte das Margareten-Lyzeums, machte ihr Volksschullehrerexamen, dem ein Studium und eine Ausbildung in der Montessori-Pädagogik in Berlin, Rom und in Holland folgten. Die von ihr geleitete Montessori-Versuchsklasse in einer Volksschule „in der Nähe des Hohenzollernplatzes“ wurde 1933 geschlossen. Sie übernahm die Leitung der Theodor-Herzl-Schule zum 1.10.1933. Im Frühjahr 1934 hatte die Schule bereits über 600 Schüler und Schülerinnen und ein Kollegium von mehr als 40 Lehrerinnen und Lehrern.
Im Zuge des Novemberpogroms am 9./10. November 1938 wurde das Gebäude in Brand gesteckt und verwüstet, am 31. März 1939 mußte die Schule endgültig schließen. Paula Fürst übernahm auf Bitte von Leo Baeck den Posten als Schuldezernentin in der Reichsvertretung der Deutschen Juden, wo sie eng mit der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlerin Cora Berliner (1890-1942) und der Sozialpädagogin Hannah Karminski (1897-1942) zusammenarbeitete. Noch im August 1939 begleitete Paula Fürst einen Kindertransport nach England und kehrte trotz des Zuratens ihrer Freunde, dort zu bleiben, nach Deutschland zurück. Im Juni 1942 wurde sie zusammen mit Cora Berliner nach Auschwitz deportiert und ermordet.
Enthüllt wurde die vom Sender Freies Berlin finanzierte Berliner Gedenktafel an der Rückseite des SFB-Fernsehzentrums am 1.11.2000 in Anwesenheit von SFB-Intendant Horst Schättle, dem Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Andreas Nachama, und Charlottenburgs Bezirksbürgermeisterin Monika Wissel.