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Sorgende Frau

Lilienthalstraße 7 (Standortfriedhof)

Die Plastik „Sorgende Frau” wurde von dem Bildhauer Fritz
Cremer (1906-1993) geschaffen. Sie entstand unter dem
unmittelbaren persönlichen Erleben des Krieges, der
Kriegsgefangenschaft und der Nachkriegswirren im Jahre
1948 in Wien, wohin er seit 1946 einem Ruf an die Hochschule
für angewandte Kunst gefolgt war.
Auf Grund seiner bereits in der Weimarer Republik ausgepräg-
ten sozialkritischen Einstellung übersiedelte Cremer in der
Hoffnung auf eine bessere, humanere Zukunft in die DDR.
Die „Sorgende Frau” steht für alle Frauen und Mütter der Erde,
die unter Krieg und Gewaltherrschaft gelitten haben.
In den Jahren 1966 bis 2004 befand sich der „Silberkranz”
in dieser Krypta. Seither ist er im Deutschen Historischen
Museum zu besichtigen.
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., Berlin 2007

Die Acrylglastafel mit der weißen Inschrift ist rechts an der Wand neben dem vergitterten Zugang zur Krypta befestigt, die sich vor und unterhalb der Feierhalle befindet. Solange sich hier der „Silberkranz" befand gab es eine gleichartige Tafel an dieser Stelle mit folgender Inschrift:

Ehrenmal mit dem Silberkranz für die Toten der beiden Weltkriege
Aus 235 silbernen und vergoldeten Eichenblättern formte der Bildhauer Prof.
Ludwig Gies den ur-
sprünglichen Kranz. Er befand sich von 1931 bis 1948 in der
Neuen Wache in Berlin, Unter den
Linden, die nach ihrer Umgestaltung durch Heinrich
Tessenow 1931 als "Gedächtnisstätte für die
Gefallenen des Weltkriegs" eingeweiht wurde. Der Kranz wurde wie das Bauwerk im Krieg durch
Bomben beschädigt und im Jahre 1948 von Unbekannten entwendet. Im Jahre 1960 wurden in
Berlin (West) 177 Blätter des Kranzes wiedergefunden.
1965 bat das Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen den
Volksbund Deutsche Kriegsgrä-
berfürsorge e.V., sich um die Restaurierung des Kranzes und die Suche nach einem geeigneten Ort
zu kümmern. Prof. Ludwig Gies selbst betreute anfangs noch die Wiederherstellung des Kranzes.
Sein Mitarbeiter Fritz
Rademacher führte nach dem Tode von Gies diese Arbeit zu Ende.
Der Architekt Gerd
Offenberg ergänzte die hier von 1936-39 errichtete Ehrenanlage für Gefallene
des Weltkriegs und erbaute diese Krypta. Seitdem hat der restaurierte Silberkranz seinen Platz auf
diesem Sockel.
Das "Ehrenmal mit dem Silberkranz" wurde zum Volkstrauertag im Jahre 1966 eingeweiht. Seitdem
finden hier jeweils am Vorabend des Volkstrauertages offizielle Kranzniederlegungen zum Geden-
ken an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft in Berlin statt.

Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., Berlin 2001

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