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Rudi Dutschke

Rudi Dutschke

Luckenwalde 7.3.1940 - Aarhus/Dänemark 24.12.1979

Kurfürstendamm 141

ATTENTAT AUF RUDI DUTSCHKE
11. APRIL 1968
AN DEN SPÄTFOLGEN DER
SCHUSSVERLETZUNG STARB
DUTSCHKE 1979.
DIE STUDENTENBEWEGUNG VERLOR
EINE IHRER HERAUSRAGENDSTEN
PERSÖNLICHKEITEN.

Vor dem früher hier stehenden Haus wurde Dr. Rudi Dutschke, führender Kopf der Studentierendenbewegung und der außerparlamentarischen Opposition, Ostern 1968 von dem Hilfsarbeiter Josef Bachmann angeschossen. An den Spätfolgen des Attentats starb Dutschke am Heiligen Abend 1979.
Beigesetzt ist er auf dem kleinen kirchlichen Teil des Friedhofs an der St. Annen-Kirche (Nordseite) in Dahlem, weil ihm auf einem städtischen Friedhof im (damaligen) Bezirk Zehlendorf, in dem sich auch die Freie Universität befindet, kein Grab gewährt wurde.


Enthüllung wurde die Bodentafel aus Granit am Rande des Gehwegs (unmittelbar neben einer Bushaltestelle) am 23.12.1990 in Anwesenheit der Witwe, Gretchen Dutschke.
Am 16.9.2017 wurde von der Berliner Geschichtswerkstatt, die auch die Finanzierung übernommen hatte, an der Rückseite des daneben stehenden Wartehäuschens eine Erklärungstafel enthüllt. Anwesend waren die BVV-Vorsteherin Annegret Hansen und Dutschkes Witwe Gretchen Klotz-Dutschke. Unter der Überschrift ist die Tafel dreigeteilt in zwei Blöcke Text und dazwischen übereinandergesetzt zwei Fotos. Die Inschrift lautet:
An diesem Ort wurde am 11. April 1968 ein Attentat auf den Studentenführer Rudi Dutschke verübt.
Eine in den Boden eingelassene Erinnerungstafel
befindet sich in der Nähe dieser Bushaltestelle.
Sie kennzeichnet die Stelle, wo Dutschke durch
drei Schüsse schwer verletzt wurde. Rudi Dutschke
hatte zu dem Zeitpunkt auf die Öffnung der dort
gelegenen Apotheke gewartet, wo er Medizin für
seinen erkrankten drei Monate alten Sohn kaufen
wollte. Anschließend wollte er sich in die Räume
des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes
(SDS) begeben. Sie befanden sich damals in den
oberen Etagen des teilzerstörten Eckgebäudes
Kurfürstendamm 140. Dutschke wollte dort einen
von ihm verfassten Artikel über den “Prager Frühling”
mit anderen SDS-Mitgliedern besprechen.
Dazu kam es nicht. Ein Mann namens Josef
Bachmann sprach Dutschke kurz an und gab die
drei Schüsse ab. Der arbeitslose Bachmann gab
später an, Dutschke persönlich nicht gekannt zu
haben. Durch Veröffentlichungen in der Springer-
Presse sei er zur Ausführung des Attentats
beeinflusst worden.
Der Anschlag auf Dutschke war Anlass für die
“Osterunruhen” 1968. Studierende an vielen Orten
in West-Berlin. West-Deutschland und Europa
gingen damals zu Tausenden auf die Straße.
In Berlin verhinderten Demonstrierende die Auslie-
ferung der Zeitungen des Axel Springer Verlages. Sie
machten den Verlag wegen seiner diffamierenden
Berichterstattung über die Studentenbewegung für
das Attentat mitverantwortlich.
Rudi Dutschke erlag in Aarhus/Dänemark am
24. Dezember 1979 den Spätfolgen des Attentats.
Damit starb einer der wichtigsten Sprecher der
Studentenbewegung. Sie hatte entscheidende
Impulse für die Demokratisierung der Gesellschaft
gegeben und den Versuch unternommen, Basis-
demokratie in die Tat umzusetzen.
Die in den Boden eingelassene Gedenktafel in
unmittelbarer Nähe dieser Bushaltestelle wurde
am 23. Dezember 1990 eingeweiht.

Fotobeschriftungen:
Rudi Dutschke spricht auf dem Internationalen / Vietnam-Kongress in der TU-Berlin, / daneben Karl Dietrich Wolff, 18. Februar 1968
Tatort des Attentats am 11. April 1968

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