Polnisch-Sächsisch-Preußische Freundschaft
Alt-Moabit
dem Folger seines Reichs, des weißen Adlers Crone,
an diesem Orte still, sprach wie er gnädigst wolte,
dass er mit Preußen stets in Freundschaft leben solte.
Das hat er zugesagt. Hirunter kanst du sehen,
mein Leser! welchen Tag und Jahr es ist geschehen.
Gott gebe beyder Volck auch solchen Sinn und Geist,
weil er uns allesamt zur Brüderliebe weist.
den 29. May 1728.
Als der preußische König Friedrich Wilhelm I. davon hörte, dass August II. von Polen („August der Starke") seinem einzigen Sohn, nachmaligen König August III., während einer Rast aus einem Glas Wein auf die Gesundheit des Königs getrunken und zu dieser freundschaftlichen Beziehung geraten habe, war er so erbaut davon, dass er besagte Kiefer (Kienbaum/Kühnbaum) bereits „den 9ten Junii, bis zur Verfertigung eines dauerhaften Merkmals" markieren ließ. Auf der Tafel hielt ein „aus den Wolken hervorgestreckter Arm (...) eine königliche Krone, welche an der anderen Seite ein aufsteigender weißer Adler mit der einen Kralle anfasset". Die mit goldenen Buchstaben verfasste Inschrift stand auf einer Holztafel, „braunrot gestrichen, mit schmalen goldnen und breiten gefärbten Leisten eingefaßt" von knapp 80 x 80 cm („etwa 2 ½ Schuh breit und 2 ½ Schuh hoch") „in der sogenannten Jungfernheide hinter der Pulvermühle, nahe an dem jetzigen Schonort". (alles zit. nach „Brandenburgia 18" [1909/10], S. 54f.) Ernst Friedel vermerkte abschließend: „Die Tafel ist natürlich längst verschwunden."
Ihr einstiger Standort Alt-Moabit Ecke Rathenower Straße (damals Jungfernheide) dürfte in dem seinerzeit viel größeren Wald ungefähr im weiteren Bereich der heutigen Kreuzung Alt-Moabit/ Rathenower Straße zu suchen sein.