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Plaza-Theater (I)

Franz-Mehring-Platz 1

PLAZA
An diesem Ort - früher Küstriner Platz - wurde am 1. Februar 1929
das »Volksvarieté« Plaza-Theater im 1867 errichteten ehema-
ligen Ostbahnhof eröffnet. Gründer der Plaza-Theater GmbH
waren die jüdischen Unternehmer Jules Marx (erster Direktor),
Karl Wolffsohn, Moritz Löwenthal und andere.
Mit seinen 3.000 Plätzen
bot das Plaza-Theater in
Mitten der Arbeiterviertel
von Friedrichshain »das
größte Programm bei klei-
nen Preisen in höchster
Vollendung«. Nach dem
Machtantritt der Nazis
wurde das Plaza-Theater
arisiert und durch die Organisation »Kraft durch Freude« in den
Dienst nationalsozialistischer Ideologie und Kultur gestellt.
Jules Marx floh nach Paris und
wurde 1939 im Lager Gurs
(Pyrenäen) interniert. 1943
wurde er von französischen
Kollaborateuren an Deutsch-
land ausgeliefert. Am 8. Mai
1944 wurde Jules Marx im KZ
Sachsenhausen ermordet.
Karl Wolffsohn flüchtete mit seiner Familie 1939 nach Britisch-
Palästina. 1949 kehrte er nach Deutschland zurück. Er starb 1957.
Weder er noch seine Familie erhielten Entschädigung für dieses
Unrecht.
8. Mai 2014
Neues Deutschland Druckerei und Verlag GmbH
Grundstücksgesellschaft Franz-Mehring-Platz 1

Die Kunststofftafel für das Varieté ist leicht angeschrägt zwischen zwei Edelstahlträgern befestigt und eine von vier gleichartigen Tafeln, die in der Rasenfläche vor dem Verlagsgebäude des Neuen Deutschland aufgestellt sind. In der Reihenfolge von der Rüdersdorfer Straße bis Am Wriezener Bahnhof: PLAZA (II) - Ostbahnhof - Neues Deutschland - PLAZA (I). Auf den Tafeln sind jeweils auch Abbildungen (zumeist Fotos) zu sehen. Sie zeigen auf dieser Tafel (v.o.n.u.): Luftaufnahme des früheren Bahnhofs mit Küstriner Platz / Straßenansicht des Bahnhofsgebäudes / Jules Marx
Diese Tafel ist eine überarbeitete Fassung einer ersten Tafel vom 8.5.2009, auf der offenbar allein an Jules Marx erinnert wurde. (http://www.die-linke-berlin.de/wahlen/eu_2014/wahlkampftagebuch/volksvariete_plaza/ [letzter Aufruf 22.1.2015])

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