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Perelsplatz

Perelsplatz

Handjerystraße / Lauterstraße

Perelsplatz
Der Perelsplatz entstand als Teil einer Villenkolonie, die der Immobilienhändler Wilhelm Carstenn (1822-1896) um 1871 ersann. 1904 beauftragte die Gemeinde Friedenau dann den Gartengestalter Fritz Zahn (1872-1947) mit der Planung für den damals Maybachplatz genannten Gartenplatz. Zahn bezog die Reste des bestehenden Maybachwaldes in seine Planungen ein. Seine Idee war es, einen Erholungsplatz mit Ruhezonen und landschaftlichen Partien zu schaffen, der zugleich praktisch und funktional war. Ausgerichtet auf den monumentalen Bau der am Platz liegenden Schule legte er einen repräsentativen Vorplatz mit Bänken und Blumen-schmuck an. Das diagonale Wegesystem des Parks sollte die schnelle Verbindung zum nahen Bahnhof gewährleisten. Die Wege wirkten dabei wie natürliche Waldschneisen, die von den Ästen der Bäume locker gerahmt wurden. Im Zentrum des Parks, in Mitten des lichten Birkenwäldchens, entstand der heute noch vorhandene Spielplatz. Dies war damals sehr fortschrittlich. Ein Fachwerkgebäude wurde 1909 als Bedürfnisanstalt im nördlichen offenen Rasental errichtet, welches heute das Café beherbergt. Der Sintflutbrunnen des Bildhauers Paul Aichele (1859 - ca. 1924) wurde um 1931 vom Hamburger Platz am Süd-West-Corso auf den Perelsplatz versetzt. Er ist seither ein herausragender Blickpunkt, auch von der Hähnelstraße. Seit 2016 wurde der stark verwilderte Perelsplatz in mehreren Bauabschnitten in Anlehnung an die Gestaltungen Fritz Zahns wiederhergestellt. So konnte der lichte freundliche Parkcharakter neu entstehen. Waldschattenpflanzungen aus Stauden, Farnen und Gräsern bringen als Unterpflanzung der Bäume im Jahresverlauf Farbe und Leben in das Gartendenkmal.
Perelsplatz is a square that was created as part of a villa colony, the brainchild of estate agent Wilhelm Carstenn (1822-1896) ca. 1871. In 1904, the borough of Friedenau commissioned garden designer Fritz Zahn (1872- 1947) to plan the garden square, which was first named Maybachplatz. Zahn included the remains of the Maybach copse in his design. His idea was to create a recreational square with rest zones and landscaped sections that was both practical and functional. Aligned with the monumental school building on the square, Zahn laid out a forecourt with benches and flower beds. The park's system of diagonal paths was designed to provide fast access to the nearby railway station. The paths themselves seemed like natural wood-land paths, framed by the trees. In the middle of the park, amidst an airy grove of birch trees, a playground was built. At the time this was very progressive. A half-timbered building with public facilities was erected in 1909; today it houses the café. The Sintflutbrunnen, created by sculptor Paul Aichele (1859- ca. 1924), was not moved from its site at Südwestcorso, to Perelsplatz until ca. 1931. Since then, the fountain is a prominent landmark. Beginning in 2016, work began in several phases to restore the Perelsplatz. The bright and friendly character of the park has been recreated. Shade loving perennials under the trees bring colour and life to the garden monument throughout the year.

Die zwei Informationstafeln sind zu zwei Eingängen des Platzes aufgestellt. Die erste befindet sich aufseiten der Handjerystraße vor dem Eingang der Friedrich-Bergius-Schule. Die zweite befindet sich aufseiten der Lauterstraße zwischen Fachwerkhaus und Lauterstraße. Die beiden Informationstafeln sind identisch.

Diese blaue Informationstafel geht zurück auf eine Idee des Landesdenkmalamts und wurde gemeinsam mit HORTEC Berlin konzipiert. Weitere Tafeln desselben Designs existieren im gesamten Stadtraum Berlins. Die Tafeln sind gerahmt von einem Stahlgestell, die Texte und Bilder befinden sich auf einer beschichteten Kunststoffplatte.

Die Bildunterschriften entsprechend der Einbettung im Fließtext, zuerst in deutscher und darunter in englischer Sprache:
[1] Der von Birken gerahmte Schulvorplatz, Postkarte ca.1909 (Quelle: Museen Tempelhof-Schöneberg, Sign. Per11)
The school forecourt lined with birch trees, postcard ca. 1909 (Source: Museen Tempelhof-Schöneberg, Sign. Per11
[2] Lageplan zum Maybachplatz (heute Perelsplatz) von Fritz Zahn, 1905 (Quelle: Der Städtebau, 2. Jg./vol. 2, 1905, Tafel 61)
Site plan of Maybachplatz (now Perelsplatz) by Fritz Zahn, 1905 (Source: Der Städtebau, 2. Jg./vol. 2, 1905, plate 61)
[3] Der Sintflutbrunnen stand früher einmal am Südwestkorso, Postkarte, ca. 1912 (Quelle: Archiv A. Werner)
The Sintflutbrunnen once stood on Südwestcorso, postcard, ca. 1912 (Source: Archiv A. Werner)
[4] Das nördliche Rasental mit Birkenpavillon, Postkarte, 1908 (Quelle: Archiv A. Werner)
Northern lawn valley with the birch pavilion, 1908 (Source: Archiv A. Werner)
[5] Die ehemalige Bedürfnisanstalt, heute beherbergt sie ein Café, ca. 1910 (Quelle: Museen Tempelhof-Schöneberg, Sign. Per1b)
The old public conveniences; today converted into a café, ca. 1910 (Source: Museen Tempelhof-Schöneberg, Sign. Per1b)
Angaben zu genutzten Quellen und Impressum:

Literatur:
Werner, Anke 2000: Perelsplatz in Berlin-Schöneberg: Gartendenkmalpflegerische Untersuchung zur Vorbereitung gartendenkmalpflegerischer Maßnahmen, unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag des/unpublished survey commissioned by Landesdenkmalamtes Berlin, Gartendenkmalpflege, HORTEC GbR Berlin.

Impressum:
Herausgeber: Landesdenkmalamt Berlin, Gartendenkmalpflege & Bezirksamt Tempelhof Schöneberg von Berlin, Straßen- und Grünflächenamt – FB Grünflächen
Text, Bildauswahl: Landschaftsarchitektur Werner, Berlin, 2021

 

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