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Paul Gerhard Braune

Tornow Krs. Landsberg/Warthe (Tornów/Polen) 16.12.1887 - Bethel bei Bielefeld 19.9.1954

In den neuen Gärten 26-28

PASTOR D: PAUL BRAUNE leitete
von 1922 - 1954 die Bodelschwig’schen
Anstalten in Lobetal bei Berlin.
In der Zeit der Bedrohung durch
den Nationalsozialismus war er ein
unerschrockener Hüter des Lebens
der Kranken und Schwache.

Braune studierte Theologie in Bethel, Halle und Berlin. Von 1922-1954 war er Leiter der Hoffnungstaler Anstalten und Bürgermeister von Lobetal. Er war Mitglied der Bewegung "Bekennende Kirche" und setzte sich erfolgreich für den Schutz der ihm unterstellten Menschen ein. 1938 schrieb er eine Denkschrift „Zur Lage der nichtarischen Christen", 1939 war er auch für das Büro Grüber tätig. Seine am 9.7.1940 veröffentlichte 19-seitige Denkschrift gegen die „Tötung des ‘unwerten’ Lebens" trug dazu bei, dass die Verbrechen der sog. „Euthanasie"-Aktion T4 abgebrochen wurde. Am 12.8.1940 wurde er in Lobetal verhaftet und in die Gestapokeller in der Prinz-Albrecht-Straße 8 in Berlin gebracht, doch schon nach relativ kurzer Zeit am 31.10.1940 nach öffentlichen Fürbitten wieder entlassen. Von 1933-1954 war er Präsident der Inneren Mission in der Provinz Brandenburg. Der Versuch Lobetal zu enteignen (18.5.1952) wurde durch seinen Protest bei dem stellvertretenden DDR- Ministerpräsidenten Otto Nuschke (Ost-CDU) unterbunden. Braune starb im Krankenhaus Gilead in Bethel am 19.9.1954 nach einem am 21.8.1954 erlittenen Herzanfall. Beigesetzt ist er auf dem Friedhof der Zionsgemeinde in Bethel. Wannsee, seit Anfang 1966 am heutigen Standort (Pastor-Braune-Haus). Seither trägt es seinen Namen.

Die großformatige Steintafel ist in der Eingangshalle leicht versetzt gegenüber der Tür an der Wand befestigt. Sie zeigt unten links eine stilisierte Rose. Die Inschrift ist in brauner Farbe ausgelegt.

Das Pastor-Braune-Haus ist ein seit 1950 bestehendes Wohnheim für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit geistiger und mehrfacher Behinderung.

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