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Otto Schieritz
Otto Schieritz

Otto Schieritz

Neu-Weißensee b. Berlin 10.3.1899 - Berlin 2.5.1945

Senefelderstraße 33

In diesem Haus lebte bis 1945 der Sozialist, Gewerkschafter und Widerstandskämpfer
Otto Schieritz 10. Februar 1889 Neu-Weißensee bei Berlin – 2. Mai 1945 Berlin
Der ungelernte Arbeiter engagierte sich früh in der Berliner Arbeiterbewegung, trat 1925 eine Stelle bei
der Allgemeinen Ortskrankenkasse an und wurde 1929 hauptamtlicher Gewerkschaftsfunktionär. Nach
der Zerschlagung der Gewerkschaften 1933 durch die Nationalsozialisten verlor er seinen Arbeitsplatz.
In der illegalen Berliner Bezirksleitung der SPD aktiv, wurde er 1936 vom Volksgerichtshof wegen
»Vorbereitung zum Hochverrat« zu einer mehrjährigen Zuchthausstrafe verurteilt, die er bis 1940 unter
anderem in einem Strafgefangenenlager im Emsland verbüßte.
Während der letzten Kämpfe der Roten Armee in Berlin hängte er am 2. Mai 1945 eine weiße Fahne vom
Balkon seiner Wohnung in der vierten Etage. Damit widersetzte er sich den NS-Durchhaltebefehlen. Ein
SS-Trupp stürmte umgehend das Haus und verschleppte Otto Schieritz in die nahe gelegene Schultheiss-
Brauerei in der heutigen Sredzkistraße, wo er ermordet wurde.
Ursprüngliche Gedenktafel 1984 von Unbekannten entfernt und am 8. Mai 1991 vom Verein Aktives Museum ersetzt. Zweite Erneuerung 10. Juni 2013

Schieritz war aktiv im Widerstand, wurde am 16.5.1935 verhaftet und verbüßte eine Strafe von viereinhalb Jahren im Moorlager Papenburg. Das Mitglied des illegalen Bezirksvorstands der SPD hatte am 2. Mai 1945 - dem Tag der Kapitulation der Wehrmacht in Berlin! - aus seiner Wohnung eine weiße oder rote Fahne gehisst und wurde von SS-Angehörigen in der Schultheiß-Brauerei erschossen. Eine erste Tafel wurde 1960 angebracht. Deren Inschrift lautete:
In diesem Hause
wohnte der Widerstandskämpfer
Otto Schieritz
geb. 10.3.1889 (!)
Er wurde
wegen Hissens
der roten Fahne
am Fenster
seiner Wohnung
am 2.5.1945
von SS Banditen
erschossen
1984 wurde die Tafel erneuert. Sie hatte folgende Inschrift:
In diesem Hause wohnte
der Widerstandskämpfer
Otto Schieritz,
geb. am 10.3.1899.
Er wurde wegen des Hissens
der roten Fahne am 2.5.1945
von SS-Banditen erschossen.
Diese Tafel wurde nach der Wende in der DDR von Unbekannten entfernt und am 8.5.1991 von Mitgliedern des Vereins Aktives Museum Faschismus und Widerstand in Berlin e.V. durch eine Tafel mit identischem Text ersetzt, die unterhalb der entfernten angebracht wurde. Auch diese Tafel wurde entfernt, so dass der Verein Aktives Museum beschloss, sie wiederum - diesmal aus Anlass seines 30jährigen Bestehens - am 10. Juni 2013 zu ersetzen. Rechts oben ist der Vereinsname eingesetzt, dann folgt der Text. Die letzte Zeile ist leicht missverständlich, denn eine Vorgängertafel wurde nicht 1984 entfernt, sondern die Tafel von 1984 wurde nach der Wende entfernt und 1991 ersetzt.

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