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Otto Hahn / Lise Meitner

Frankfurt/M 8.3.1879 - Göttingen 28.7.1968 / Wien 17.11.1878 - Cambridge (England) 27.10.1968

Hessische Straße 1/2

In der ehemaligen
Holzwerkstatt im
Erdgeschoß dieses
Gebäudes haben die
Radiumforscher
Otto Hahn
und
Lise Meitner
von 1906/07 bis 1912
durch bedeutende
Entdeckungen der
Naturwissenschaft
gedient

Die Bronzetafel links vom Eingang ist gerahmt von zwei kreisrunden Medaillons, die Bildnisse der beiden Wissenschaftler tragen.

Diese Tafel ersetzt eine am 15. November 1966 angebrachte Steintafel mit identischer Inschrift und Zeilenaufteilung. In diesem Hause entdeckten und klärten die beiden Wissenschaftler insbesondere die Erscheinung des radioaktiven Rückstoßes. Die Grabstätte Hahns befindet sich auf dem Stadtfriedhof Göttingen. Lise Meitner, die Deutschland am 13.7.1938 verlassen musste, wurde in Bramley (Hampshire) beigesetzt. Auf ihrem Grabstein steht: A physicist who never lost her humanity (Reinhard Rürup / Michael Schüring, Schicksale und Karrieren. Gedenkbuch für die von den Nationalsozialisten aus der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft vertriebenen Forscherinnen und Forscher, Göttingen 2008, S. 268) Im Geleitwort des Buches steht auszugsweise ihr dramatischer Appell an die Wissenschaftler in Deutschland, den sie am 27.6.1945 in einem Brief an den jahrzehntelangen Forscherkollegen Otto Hahn niederschrieb (S. 9): „Ihr habt auch alle für Nazi-Deutschland gearbeitet und habt auch nie nur einen passiven Widerstand zu machen versucht ... Ich und viele andere mit mir meinen, ein Weg für Euch wäre, eine offenen Erklärung abzugeben, dass Ihr Euch bewusst seid, durch Eure Passivität eine Mitverantwortung für das Geschehene auf Euch genommen zu haben, und dass Ihr das Bedürfnis habt, soweit das Geschehene heute überhaupt gut gemacht werden kann, daran mitzuwirken ... Dur wirst Dich vielleicht daran erinnern, dass ich, als ich noch in Deutschland war, oft sagte: Solange wir die schlaflosen Nächte haben und nicht Ihr, solange wird es in Deutschland nicht besser werden. Aber Ihr hattet keine schlaflosen Nächte - Ihr habt nicht sehen wollen, es war zu unbequem."

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