Opfer von Vertreibung, Verschleppung, Vergewaltigung und Zwangsarbeit
Lilienthalstraße 7
und Gewalt
Es mahnen die Opfer von
Vertreibung, Verschleppung,
Vergewaltigung
und Zwangsarbeit
Unschuldige Kinder
und Mütter
Frauen und Mädchen
Ihre Leiden in den Wirren
des Zweiten Weltkrieges
sollen unvergessen
bleiben - um zukünftiges
Leid zu verhindern
Dieser Gedenkstein ist
einer Stele aus Granit
nachempfunden, die die
Bürger aus Schadrinsk
in Sibirien (Russland)
am Gemeinschaftsgrab
deutscher Mädchen
und Frauen errichtet
haben, die in den Jahren
1945 bis 1948 dort
interniert waren und
an den Folgen ihrer
Haft gestorben sind.
Die heimgekehrten Frauen
werden ihre Toten
nie vergessen.
November 2001
Unten auf dem Sockel sind die Symbolkreuze des Vereins und dessen Name Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge eingraviert. An der rechten Schmalseite des grauen Granitsteines steht die untere Inschrift.
Der Stein steht am Zufahrtsweg des Standortfriedhofes rechts auf der Rasenfläche. Ihm gegenüber steht ein älterer Stein mit der Inschrift:
Den Toten im Osten
Der Gedenkstein geht auf eine Initiative der 75jährigen Mariendorferin - eigentlich aus dem ostpreußischen Dickschen Kreis Pillkallen stammenden - Hildegard Rauschenbach zurück, die als 18jährige zu den geschätzten 250.000 in sowjetische Zwangsarbeitslager Verschleppten gehörte. 1948 kam sie aus dem Lager bei Schadrinsk nach Deutschland zurück. Nach einer Reise dorthin im Jahr 1991 und der Suche nach Massengräbern deutscher Frauen wurde von Einwohnern Schadrinsks dort ein Stein aufgestellt. "‘Da habe ich gefragt, wieso es in Berlin keinen gibt‘, sagt die resolute alte Dame.“ (Berliner Zeitung, 14.11.2001) Seit dem 13. November 2001 gibt es ihn als Kopie des Steins in Sibirien und als einen „Ort der Mahnung, Frieden zu halten“. Es ist der erste Gedenkort für die verschleppten und misshandelten Frauen in Deutschland.