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Verfolgte jüdische Ärzte

Dieffenbachstraße 1

Am 11. März 1933 stürmte die SA dieses Krankenhaus.
Jüdische Kollegen - andere wegen ihrer politischen
Überzeugung - wurden geschlagen, verhaftet, vertrieben.
Beispielhaft seien genannt: Karel Bobath
Kurt Engelmann
Fritz von Gutfeld
Artur Hessmann
Edmund Mayer
Ludwig Pincussen
Franz Schück
Erich Simenauer
Leo Wislicki
Hermann Zondek
Wir werden nicht vergessen, was ihnen durch den
Faschismus zugefügt wurde.
Krankenhaus Am Urban
11. März 1988

Die braune Metalltafel mit aufgesetzten Messingbuchstaben befindet sich links neben dem rechten Eingang von Haus 1 im Altbaubereich des Klinikums am Urban.

Karel Bobath (Berlin 14.3.1906 - London 20.1.1991 [Freitod]), Neurologe, emigrierte 1933 nach Prag, 1939 weiter nach England, wurde dort gemeinsam mit seiner Frau Bertha Begründer des Bobath-Konzepts zur Behandlung neurologischer Erkrankungen.
Curt (Kurt) Engelmann, leitender Arzt HNO-Abteilung (nach anderen: führender Chirurg). Emigration im Juli 1934 mit seiner Frau, der Sopranistin Violetta de Strozzi, nach New York
Fritz von Gutfeld (Berlin 14.11.1888 - New York 23.3.1947), Leiter der Bakteriologischen Abteilung, Entlassung Juli 1934, Leiter des Jüdischen Krankenhauses Berlin 1938, im Jahr darauf Emigration über Schweden in die USA
Art(h)ur Hessmann (*Berlin 6.12.1879 ), Röntgenologe, hatte seine Praxis Anfang der 1940er Jahre in Schöneberg und lebte nach dem Zweiten Weltkrieg wahrscheinlich in Bad Wiessee
Edmund Mayer (Berlin 20.12.1889 - 1987), Direktor des Pathologischen Instituts, Emigration nach Dänemark, Gastwissenschaftler am Carlsbergfondets biologiske institut Copenhagen, 1936 Beirut/Libanon, ao. Professor für Pathologie an der Amerikanischen Universität, 1940 Internierung, 1941 USA, 1941-43 Anatomisches Institut der Harvard Medical School, 1943 Chemotherapeutische Abt. Stamford Research Laboratories of the American Cyanamid Company in Conneticut. Beigesetzugsort: St. Paul’s Highview Cemetery, Nanuet, New
Ludwig Pincussen (Berlin 2.6.1873 - Chicago 30.11.1941), Direktor der phsiologisch-chemischen Abteilung
Franz Schück (Breslau 1888 - New York 19.1.1958), Ärztlicher Direktor, Chirurg
Erich Simenauer (GleiwitzOberschlesien [Gliwice/Polen] 31.8.1901 - Berlin 7.10.1988), Chefarzt, 1933 4 Wochen KZ General-Pape-Straße, 1933 Emigration über Prag nach Zypern, 1934 Praxis in Zypern, 1941 Evakuierung nach Tanga (Tansania), 1942 Arztpraxis, 1957 Rückkehr nach West-Berlin, tätig als Psychoanalytiker
Leo Wislicki (Kattowitz/Oberschlesien [Katowice/Polen] 12.8.1901 - Jerusalem 31.7.1983), Assistenzarzt (Innere Abteilung), kurzzeitige Inhaftierung, Entlassung März 1933, Emigration nach Manchester, dort Assistent von Hermann und Samuel Zondek am Victorial Memorial Jewish Hospital, ab 1935 Arztpraxis in Manchester, nach 1949 Forschungsarbeiten in Israel, Professor für Pharmakologie an der Bar-Ilan Universität (Ramat Gan), später an der Hebräischen Universität Jerusalem, Koordinator des Drug Monitoring Centre des israelischen Gesundheitsministeriums
Hermann Zondek (Wronke/Posen [Wronki/Polen] 14.9.1887 - Jerusalem 11.7.1979), Leiter der Inneren Abteilung, Ärztlicher Direktor, Entlassung März 1933, Emigration nach Zürich und weiter nach Großbritannien, 1933-1934 Gastwissenschaftler am Victoria Jewish Memorial Hospital (Manchester), 1934 Emigration nach Palästina, 1934-59 Direktor der Inneren Abteilung des Bikkur-Cholim-Hospitals (Jerusalem), Gastprofessur an der Hebräischen Universität

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