
Opfer der Mauer (DDR-Grenzer)
Schützenstraße
Verpflichtung
Uffz. Reinhold Huhn
Wm. Helmut Just ● Uffz. Jörgen Schmidtchen
Uffz. Peter Göring
Uffz. Egon Schultz ● Uffz. Siegfried Widera
Uffz. Rolf Henniger ● Uffz. Erich Steinhauer
Hier stand anstelle der Stele früher ein anderes Denkmal für Reinhold Paul Huhn mit einer Tafel. Die Inschrift oberhalb der Tafel an der Wand lautete:
Sein Tod ist uns Verpflichtung
Die Mörder werden ihrer gerechten
Strafe nicht entgehen.
Die Tafelinschrift lautete:
Hier wurde am 18. Juni 1962
Reinhold Paul Huhn
Unteroffizier der 1. Grenzbrigade Berlin
geboren am 8. März 1942
bei der treuen Pflichterfüllung
zum Schutze der Staatsgrenze
der Deutschen Demokratischen Republik
von Westberliner faschistischen Banditen
hinterhältig ermordet
Der Verbleib des ersten Denkmals und der Tafel (enthüllt am 12.1.1963 durch den Ost-Berliner Stadtkommandanten Poppe, 1973 entfernt) ist nicht bekannt. Auch das spätere Denkmal wurde in den ersten Jahren nach der Einheit Berlins entfernt.
Reinhold Huhn, Gefreiter der DDR-Grenztruppen, wurde etwa im Bereich des Denkmals von dem West-Berliner Fluchthelfer Rudolf Müller erschossen, der durch einen von West-Berlin aus vorgetriebenen Tunnel hierher gelangt war und von Huhn zu einer Ausweiskontrolle angehalten wurde. Müller wurde am 22.4.1999 vom Landgericht Berlin wegen Totschlags zu einer Haftstrafe von einem Jahr auf Bewährung verurteilt (Der Tagesspiegel, 23.4.1999). Gegen das Urteil wurde Berufung eingelegt. Der Bundesgerichtshof verurteilte Müller im Jahr 2000 wegen Mordes ohne das Strafmaß zu ändern.
Jörgen Schmidtchen (28.6.1941 - 18.4.1962) wurde beim Schußwechsel während eines Fluchtversuchs der Offiziersschüler Gundel und Böhme am "Gleisdreieck Griebnitzsee" erschossen.
Rolf Henniger (30.11.1941 - 15.11.1968) wurde aus der Waffe des beim Fluchtversuch selbst umgekommenen 21jährigen Volkspolizisten Horst Körner an der Grenze bei Klein-Glienicke erschossen.
Ulrich Steinhauer (13.3.1956 - 4.11.1980) wurde beim gemeinsamen Streifengang mit Egon Bunge an der Grenze bei Schönwalde/Eiskeller von diesem erschossen, als Bunge nach West-Berlin flüchtete. Bunge wurde deshalb "im Februar 1983 in einem Berufungsverfahren zu vier Jahren und neun Monaten Jugendstrafe verurteilt".
Zu den Lebensdaten und Todesumständen für die anderen Genannten s. bei den einstmals ihnen gewidmeten Tafeln resp. Steinen.
Die Tafel befand sich an der Südostecke der Schützenstraße und Jerusalemer Straße.