zurück zur Suche

Nikolai Erastowitsch Bersarin

St. Petersburg 1.4.1904 - Berlin 16.6.1945

Am Tierpark 34, Alfred-Kowalke-Straße 10

Nikolai Bersarin
An dieser Kreuzung in Berlin-Friedrichsfelde verunglückte bei einem Verkehrs-
unfall am 16. Juni 1945 der Stadtkommandant und Garnisonschef der sowje-
tischen Streitkräfte Generaloberst Nikolai Erastowitsch Bersarin tödlich.
Der Kommandeur der 5. Stoßarmee der
1. Belorussischen Front wurde am 24. April
1945 zum Stadtkommandanten der noch
umkämpften Stadt Berlin ernannt. Unter
seinem Kommando gelang es, die Lebens-
fähigkeit der von Bombenangriffen und den
erbitterten Kämpfen der letzten Kriegstage
schwer gezeichneten und zerstörten Stadt
und ihrer Bevölkerung zu sichern. In Aner-
kennung dieser Verdienste wurde ihm 1975
postum die Ehrenbürgerwürde in Ost-Berlin
verliehen, die 1992 nicht in die neue Ehren-
bürgerliste der vereinigten Stadt übernom-
men wurde. Seit 2003 ist seine Ehrenbürger-
würde wieder hergestellt.
Bersarin wurde am 1. April 1904 in Sankt
Petersburg in einer Arbeiterfamilie geboren.
Er begann eine Ausbildung als Buchbinder
und meldete sich 1918 freiwillig zur Roten
Armee. Viele Jahre diente er in der Fernost-
armee in Sibirien. Nach dem deutschen Über-
fall auf die Sowjetunion 1941 kämpfte er als
Oberbefehlshaber verschiedener Armeen
gegen die Aggressoren. Seine 5. Stoßarmee
war im Frühjahr 1945 an den Kämpfen um
Küstrin und Berlin beteiligt.

Die Inschrift steht unter einem großen Porträtfoto Bersarins im Kopf der Edelstahltafel. Links neben dem Hauptteil des Textes befinden sich übereinander ein Ausschnitt aus einer alten “Karte Lichtenberg. Alt Friedrichsfelde” und ein Foto “Bersarin beim Verlassen der ersten Kommandantur in Lichtenberg, Alt-Friedrichsfelde 1”. Gestaltet wurde die zwischen zwei Stahlposten befestigte Tafel von Helga Lieser.
Die Einweihung fand an Bersarins 75. Todestag in Anwesenheit von Bezirksbürgermeister Michael Grunst und zahlreicher Gäste statt. Laudatoren waren die Historiker Götz Aly und Jürgen Hofmann.
Der Unfallort Am Tierpark Ecke Alfred-Kowalke-Straße hieß 1945 noch Schloßstraße Ecke Wilhelmstraße.

zurück