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Nelly Wolffheim

Nelly Wolffheim

Berlin 19.3.1879 - London 2.4.1965

Waitzstraße 16

Nelly Wolffheim
(*29. März 1879 in Berlin, gest. 2. April 1965 in London)
Begründerin des ersten psychoanalytischen Kindergartens
in Berlin
Gestärkt durch feministische Ideale, behindert von neurotischen und
psychosomatischen Störungen, verhalfen ihr die Psychoanalyse bei Karl
Abraham und Karen Horney zu neuer Lebensqualität.
Ausgebildet am Pestalozzi-Fröbel-Haus, gründete sie 1914 einen privaten
Kindergarten, den sie seit 1922 im Sinne psychoanalytischer Pädagogik und
jüdischer Tradition führte. 1930 gab sie den Kindergarten auf und schrieb
Arbeiten zur Kinderpsychologie.
Seit 1934 bildete sie junge jüdische Frauen zur Vorbereitung auf ihre
Emigration in ihrem Kindergärtnerinnen-Seminar aus.
Im März 1939 floh sie nach London und litt sehr unter den Bedingungen der
Emigration. Nach dem Krieg schrieb sie unter anderem über Kinder im
Konzentrationslager.

Die Glastafel wurde am 14.7.2021 enthüllt. Sie befindet sich neben dem Hauseingang rechts an der Wand.

Im unteren Teil der 42x42 cm großen Glastafel ist Sigmund Freud (Freiberg Mähren 6.5.1856 - London 23.9.1939) mit Hut und Mantel abgebildet, die Hände auf dem Rücken verschränkt und einen Stock haltend. Das Logo ist durch eine Fotografie Freuds vor dem Hotel Esplanade in London aus dem Jahr 1938 inspiriert. Der Schrifttypus auf der Tafel ist Bernhard Modern, in Anlehnung an die Schrift der psychoanalytischen Zeitschrift „Imago“ aus den zwanziger Jahren.

Die Gedenktafeln der Reihe „Mit Freud in Berlin“ erinnern (bis auf eine Ausnahme: Marie Freud) an Psychoanalytikerinnen und Psychoanalytiker, die in Berlin lebten und die die Theorie und Praxis der Psychoanalyse lehrten und weiterentwickelten. Die meisten von ihnen waren jüdisch und wurden von den Nationalsozialisten dazu gezwungen Berlin zu verlassen.

Die Gedenktafeln wurden initiiert von Dr. Regine Lockot und finanziert durch Stadtrundfahrten und Spazierrundgänge des Formats „Auf den Spuren der Psychoanalyse“.

Alle Gedenktafeln sind (inzwischen) mit QR-Codes versehen. Ausführliche biographische Informationen zu der Gedenktafelreihe und digitale Rundgänge siehe: https://mitfreudinberlin.jimdofree.com/ (zuletzt aufgerufen am 31.10.2023).
 

 

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