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Max Josef Metzger
Max Josef Metzger
Max Josef Metzger

Max Josef Metzger

Schopfheim 03.02.1887 - Zuchthaus Brandenburg-Görden 17.04.1944

Willdenowstraße 8

Pfarrer
Dr. Max Josef Metzger
(1887 - 1944)
lebte in diesem Haus von 1939
bis 1943. "Ich habe mein Leben
Gott angeboten für den
Frieden der Welt." Letzte
Worte vor der Hinrichtung
durch das Fallbeil in
Brandenburg am 17. April 1944

Die Inschrift steht unter einem Reliefportrait. Die Bronzetafel wurde zum 50. Todestag Metzgers von Georg Kardinal Sterzinsky enthüllt.
Eine 1984 angebrachte Bronzetafel mit der Inschrift:
Hier wirkte der
Kämpfer für Frieden und Verständigung
der Priester
Dr. Max Josef Metzger
*3.2.1887 in Schopfheim
Schwarzwald
+17.4.1944 hingerichtet in Brandenburg
Pax Christi in regno Christi
fand einen neuen Anbringungsort an der Außenwand des Gemeindesaals im Hof. Sie ersetzte eine ältere Marmortafel, die 1982 von Unbekannten entfernt wurde. Im Gemeindesaal, über dem Metzgers Wohnung liegt, befindet sich ein steinerner (oder gipserner) Abguß der 1994 enthüllten Tafel.

Der aus den Erfahrungen des Ersten Weltkriegs überzeugte Pazifist Metzger engagierte sich von Anfang an gegen den Nationalsozialismus und wurde mehrfach verhaftet. Er zog 1939 nach Berlin und verfaßte hier 1943 eine Denkschrift zur Beendigung des Krieges. Als er diese weiterleiten wollte, wurde er denunziert, am 29. Juni 1943 (nach anderen Quellen am 27.7.1943) verhaftet und vom Volksgerichtshof unter Freisler und Rehse am 14. Oktober 1943 mit der Begründung zum Tode verurteilt: "Jeder Volksgenosse weiß, daß ein solches Ausscheren eines einzelnen Deutschen aus unserer Kampffront eine ungeheuerliche Schandtat ist, ein Verrat an unserem Volke, in seinem Kampf um sein Leben, und daß ein solcher Verrat todeswürdig ist."
Über den Krieg in unserer Zeit urteilte Metzger: "Was man heute Krieg nennt, ist ein infernalisches System von Lüge und Vergewaltigung, durch das alle waffenfähigen Menschen eines Volkes mit planmäßiger Betörung und mit der rohen Gewalt unmittelbarer Lebensbedrohung gezwungen werden, für Ziele und Interessen, die ihnen meist fremd sind, jedenfalls bei voller Einsicht in die Sachlage fremd wären, ihr Gut und Blut einzusetzen, ihre Nachbarn unterschiedslos als Feinde anzusehen und erbarmungslos hinzumorden und das mit Vaterlandsliebe und Pflichterfüllung zu maskieren."
Der Versuch, die Willdenowstraße aus Anlaß des 50. Todestages Metzgers nach ihm zu benennen, scheiterte am Widerstand der Anwohner (von 450 Angeschriebenen hatten sich alle 50, die antworteten, gegen die Namensänderung ausgesprochen). Statt dessen wurde der gegenüber der Kirche gelegene Courbièreplatz (Müllerstraße/Gerichtstraße) im Frühsommer 1994 in Max-Josef-Metzger-Platz umbenannt.
Erst am 6. März 1997 hob das Landgericht Berlin das Todesurteil gegen Metzger auf. Schwestern der Christkönigs-Gesellschaft gelang es, ihm ein Grab zu geben, seinen Leichnam zunächst in Brandenburg beizusetzen. Von dort wurde er später auf den St. Hedwigs-Friedhof nach Berlin überführt. Aus diesem im Sperrgebiet der DDR gelegenen Friedhof wurden seine sterblichen Überreste 1968 exhumiert und in Meitingen bei Augsburg beigesetzt. 

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