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Marie (Mitzi) Freud

Wien 22.3.1861 - Treblinka 1942

Ansbacher Straße 6

Marie Freud
genannt "Mitzi"
(22.03.1861 Wien – 1942 Treblinka)
Schwester des Begründers der Psychoanalyse, Sigmund Freud.
Lebte von 1898 bis 1907 mit ihrem Mann, dem Kaufmann Moritz
(Maurice) Freud und ihren Kindern Margarethe, Lilly, Martha Gertrude
("Tom") und Theodor in diesem Haus.
1933 verließ sie Berlin.
Marie Freud und drei ihrer Schwestern:
Rosa Graf, Adolfine Freud und Pauline Winternitz
wurden Opfer der nationalsozialistischen Judenverfolgung.
Sponsoren dieser Tafel: Erbengemeinschaft "Max Eitingon" und Freunde der Psychoanalyse.

Marie Freud war das fünfte Kind von Amalia und Jacob Freud. Nach einer kaufmännischen Lehre lebte sie für einige Zeit in Paris, wo sie als Kindermädchen arbeitete. Hier lernte sie ihren späteren Ehemann Moritz Freud, einen entfernten Verwandten der Familie, kennen. Sie heirateten 1886 in Wien. Gemeinsam mit ihren Kindern lebte das Paar von 1898 bis 1933 in Berlin, danach gingen sie zurück nach Wien. 1942 wurde sie über Theresienstadt nach Treblinka deportiert und ermordet.

Enthüllt wurde die Tafel am 9.1.2005.

Im linken Teil der 42x42 cm großen Glastafel ist Sigmund Freud (Freiberg Mähren 6.5.1856 - London 23.9.1939) mit Hut und Mantel abgebildet, die Hände auf dem Rücken verschränkt und einen Stock haltend. Das Logo ist durch eine Fotografie Freuds vor dem Hotel Esplanade in London aus dem Jahr 1938 inspiriert. Der Schrifttypus auf der Tafel ist Bernhard Modern, in Anlehnung an die Schrift der psychoanalytischen Zeitschrift „Imago“ aus den zwanziger Jahren.

Die Gedenktafeln der Reihe „Mit Freud in Berlin“ erinnern (Marie Freud bildet die einzige Ausnahme) an Psychoanalytikerinnen und Psychoanalytiker, die in Berlin lebten und die die Theorie und Praxis der Psychoanalyse lehrten und weiterentwickelten. Die meisten von ihnen waren jüdisch und wurden von den Nationalsozialisten dazu gezwungen Berlin zu verlassen.

Die Gedenktafeln wurden initiiert von Dr. Regine Lockot und finanziert durch Stadtrundfahrten und Spazierrundgänge des Formats „Auf den Spuren der Psychoanalyse“.

Alle Gedenktafeln sind (inzwischen) mit QR-Codes versehen. Ausführliche biographische Informationen zu der Gedenktafelreihe und digitale Rundgänge siehe: https://mitfreudinberlin.jimdofree.com/ (zuletzt aufgerufen am 31.10.2023).
 

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