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Margarethe Sommer und Otto Ostrowski

4.6.1909 - 14.4.1960 / Spremberg 28.1.1883 - Knokke/Belgien 19.6.1963

Westfälische Straße 64

In diesem Hause führten
MARGARETHE SOMMER
4.6.1909 - 15.4.1960
und der spätere
Oberbürgermeister von Berlin (1946 bis 1947)
OTTO OSTROWSKI
28.1.1883 - 19.6.1963
ein Geschäft
Unter Einsatz ihres Lebens versteckten sie während der
NS-Herrschaft eine jüdische Familie und bewahrten sie damit
vor der Deportation in ein Vernichtungslager

Als "Stille Helden" versteckten Margarete Sommer und Oskar Ostrowski verfolgte Jüdinnen und Juden und bewahrten sie vor der Deportation. Die beiden Frauen, denen in der Papierhandlung mit Leihbücherei Zuflucht gewährt wurde, waren die (spätere) Journalistin und Schriftstellerin Inge Deutschkron und ihre Mutter Ella. Die in einen Edelstahlrahmen eingelassene Berliner Gedenktafel wurde am 9.11.2006 durch Frau Deutschkron und den Chef der Senatskanzlei, André Schmitz, rechts neben der Tür enthüllt. Es ist der vierte Ort in Berlin, in dem an Helfer für Inge Deutschkron erinnert wird.

Margarete Sommer wurde im Jahr 2003 postum von der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem als "Gerechte unter den Völkern" ausgezeichnet.

Der Sozialdemokrat Ostrowski wurde nach dem Ersten Weltkrieg bis zur Eingemeindung nach Berlin Bürgermeister von Lankwitz, dann von Finsterwalde (Lausitz). 1926 wurde er für zwölf Jahre zum Bezirksbürgermeister von Prenzlauer Berg gewählt, aber bereits 1933 entlassen. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er Bezirksbürgermeister von Wilmersdorf und wurde nach den ersten freien Wahlen am 5.12.1946 Oberbürgermeister von Berlin. Am 17.4.1947 trat er nach einem erfolgreichen Misstrauensantrag seiner eigenen Fraktion vom Amt zurück. Beigesetzt sind beide, Margarete und Otto Ostrowski, die nach 1945 verheiratet waren, auf dem Friedhof Wilmersdorf, Berliner Straße 81-103, D I Fam.-St. 1-6.

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