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Margarete Kaufmann

Sankt Petersburg 18.6.1908 - an SS überstellt 21.12.1942

Linienstraße 154a

DIE TOTEN MAHNEN
(rotes Dreieck)
IN DIESEM HAUSE
WOHNTE DIE WIDER-
STANDSKÄMPFERIN
MARGARETE KAUFMANN
GEBOREN 18. JUNI 1908
VON DEN FASCHISTEN ERMORDET

Die polyglotte Stenotypistin Margarete Kaufmann wohnte zur Untermiete bei dem Ehepaar Krainick im Hinterhaus. Sie war zunächst Mitglied der SPD und aktiv bei der linkszionistischen Organisation „Poalei Zion" (Martin Schönfeld, Gedenktafeln in Ost-Berlin, S. 103). 1932 trat sie der KPD bei. In ihrem Zimmer verfasste und vervielfältigte sie Flugblätter, die sie selbst verteilte. Im „Vorfrühling” oder im Juni 1936 wurde sie „auf dem Weg zur Arbeit" „in der Nähe des U-Bahnhofs Kochstraße" verhaftet und nach langer Untersuchungshaft am 6.4.1938 vom „Volksgerichtshof” zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. Am 21.12.1942 wurde sie - weil jüdischer Herkunft - aus dem Frauenzuchthaus Cottbus der SS "überstellt" und in ein KZ, wahrscheinlich Auschwitz, deportiert, wo sie ermordet wurde. Krainicks lebten 1955 noch und die „Berliner Zeitung” berichtete 1955 mehrfach über Margarete Kaufmann und die ihr zustehende erinnernde Würdigung. Die Gedenktafel wurde am Abend des 7.3.1956 enthüllt (Berliner Zeitung, 9.3.1956, S. 6 - dort auch ein Foto der jungen Frau). Sie ist seit einem Umbau des Hauses verschollen.

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