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Marcel Reich-Ranicki
Marcel Reich-Ranicki
Marcel Reich-Ranicki

Marcel Reich-Ranicki

Włocławek 2.6.1920 - Frankfurt/Main 18.9.2013

Güntzelstraße 53

»Meine Heimat ist die Literatur«
In diesem Haus wohnte von 1934 bis 1938
MARCEL REICH-RANICKI
2.6.1920 - 18.9.2013
Geboren in Włocławek, kam er mit den Eltern 1929 nach Berlin
1938 im Rahmen der »Polenaktion« in Berlin
verhaftet und ausgewiesen, floh er 1943 mit seiner
Frau Teofila aus dem Warschauer Ghetto
1958 bis 2013 Mitarbeiter der Frankfurter Allgemeinen Zeitung
Von 1988 bis 2002 Leiter des »Literarischen Quartetts«
Gefördert durch die GASAG Berliner Gaswerke Aktiengesellschaft

Reich-Ranicki war einer der größten Kenner deutscher Literatur und über viele Jahrzehnte ein scharfsinniger, aber auch gefürchteter Literaturkritiker. Das vom Fernsehen übertragene „Literarische Quartett” war eine überaus beliebte Institution. Die Sendungen schloss Reich-Ranicki regelmäßig mit dem Satz: „Und so sehen wir betroffen den Vorhang zu und alle Fragen offen.”

Zur Enthüllung der Berliner Gedenktafel am 12.9.2014 sprachen vor weit über einhundert Gästen der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit, der Vorstandsvorsitzende der GASAG, Stefan Grützmacher, der Pressesprecher der Fürst Donnersmarck-Stiftung (Hauseigentümerin), Thomas A. Golka, sowie Reich-Ranickis Sohn Andrew Ranicki, der mit Frau und Tochter gekommen war. Die Laudatio hielt der langjährige Kritikerkollege und Freund Hellmuth Karasek. Befestigt ist die Tafel im Edelstahlrahmen zwischen dem ersten und zweiten Fenster des Erdgeschosses rechts vom Eingang.
Die auf der Tafel erwähnte sogenannte „Polenaktion” war eine am 28. und 29. Oktober 1938 vorgenommene massenhafte zwangsweise Abschiebung jüdischer polnischer Staatsangehöriger aus dem Deutschen Reich nach Polen.

Reich-Ranickis 1999 erschienene Autobiographie „Mein Leben”, in der er auch seine Jugendjahre in Berlin schildert, wurde ein Bestseller. Beigesetzt wurde seine Urne neben der seiner Frau auf dem Frankfurter Hauptfriedhof, Gewann XIV 34 UG.

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