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Märzrevolution 1848 - Tod von zwei Angestellten

Jägerstraße

Für demokratische Tradition und revolutionären Geist
1848 Märzrevolution 1998
Hier befand sich
in unmittelbarer Nähe der vormaligen Zeitungshalle von Gustav Julius
eine Barrikade. Die Angreifer aus Richtung Gendarmenmarkt
schossen in die Fenster und töteten dabei
zwei Angestellte.
Es kommt dazu trotz alledem,
dass rings der Mensch die Menschenhand
dem Menschen reicht trotz alledem!
Ferdinand Freiligrath (1843), nach Robert Burns (1795)

Aus Anlaß des 150. Jahrestages der Revolution ließ der Bezirk Mitte an 11 "ausgewählten und historisch verbürgten" Barrikadenstandorten zur Erinnerung an die Revolution vom 18. März 1848 gußeiserne Gedenktafeln anbringen, an deren Finanzierung sich das Bezirksamt Mitte, Bündnis 90/Grüne, CDU, PDS und SPD beteiligten. Geschaffen wurden sie von dem Pankower Künstler Manfred Butzmann, der bei der Schrift sich zum Teil an die Grabplatten im Friedrichshain anlehnte.

Diese Tafel an der Straßenecke von Jägerstraße und Oberwallstraße wurde am 14. März 1998 enthüllt.

Johannes Scherr (Von Achtundvierzig bis Einundfünfzig, Leipzig 1868, Bd. I, S. 366f.) schildert den Tod der beiden unschuldigen Opfer: "Das erste Opfer auf der Seite des Volkes war ein Dienstmädchen, Karoline Kleinfeld. (...) Von dem Dache der Zeitungshalle herab mit Steinwürfen angegriffen, richteten die Soldaten ihr Feuer in die Höhe. Im dritten Stockwerke des Hauses war das erwähnte junge Mädchen gerade an's Fenster getreten mit den Worten: 'Seinem Schicksal kann man ja doch nicht entgehen!' als eine von unten kommende Soldatenkugel sie niederstreckte. Eine andere Kugel tödtete in einem anderen Gelasse des Hauses den Schenkwirth der Leseanstalt." Karoline Kleinfeld(t) stammte aus Königsberg und wurde 32 Jahre alt. Der zweite Tote ist möglicherweise der aus Breslau stammende 47jährige "Speisewirt" St. E. Klett. Finanziert wurde die Tafel von der DEFA-Dokumentarfilm.

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