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Liselotte Welskopf-Henrich

Liselotte Welskopf-Henrich

München 15.9.1901 - Garmisch-Partenkirchen 16.6.1979

Friedlander Straße 156

Liselotte Welskopf-Henrich war Historikerin und Schriftstellerin.
In München geboren, wuchs sie in Stuttgart auf und zog mit
ihren Eltern 1913 nach Berlin. Nach ihrem Abitur im Jahre 1921
studierte sie Ökonomie, Alte Geschichte und Philosophie
an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin und wurde 1925
promoviert. Während der NS-Zeit unterstützte sie verfolgte
Juden und KZ-Häftlinge und verhalf ihrem späteren Ehemann,
dem Kommunisten Rudolf Welskopf, zur Flucht aus dem Konzen-
trationslager. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie Mitglied
der KPD, später der SED. Ab 1949 war Liselotte Welskopf-Henrich
als Aspirantin und später als Dozentin für Alte Geschichte an
der Humboldt-Universität tätig, 1960 erhielt sie eine Professur.
Sie initiierte große internationale Forschungsprojekte zur
Geschichte des antiken Griechenland. 1964 wurde sie ordent-
liches Mitglied der Deutschen Akademie der Wissenschaften.
Als Schriftstellerin ist sie vor allem durch ihre wissenschaftlich
fundierten Indianerromane bekannt geworden, die zu den
Klassikern der deutschen Jugendliteratur gehören.

Die Tafel steht rechts vorn neben ihrem Ehrengrab (E 39-436/437) auf dem Waldfriedhof Adlershof. Sie zeigt auf der linken Seite ein Porträtfoto, darunter in Versalien den Namen sowie Geburts- und Todesjahr und rechts neben dem Foto einen Hinweis auf das Ehrengrab. Gestiftet wurde sie vom Heimatverein Köpenick und enthüllt von Bezirksbürgermeister Oliver Igel am 14.12.2014.

Bei dem auf der Tafel verwendeten Begriff für die indigene Bevölkerung Nordamerikas handelt es sich um eine Fremdbezeichnung. Der Begriff „Indianer" geht auf Christoph Kolumbus und die Zeit der Kolonialisierung der amerikanischen Kontinente zurück. Er spiegelt den Herrschaftsanspruch europäischer Kolonialmächte über die indigene Bevölkerung, deren Geschichte und Kultur wider. Zudem ignoriert der Begriff die ethnische und sprachliche Vielfalt sowie den kulturellen Reichtum der angesprochenen Bevölkerungsgruppen und impliziert eine Einheitlichkeit, die nicht der Realität entspricht. Die Hauptfiguren aus Liselotte Welskopf-Henrichs Romanzyklen „Die Söhne der Großen Bärin" und „Das Blut des Adlers" gehören den Lakota an, die Mitte des 19. Jahrhunderts im Gebiet der heutigen US-Bundesstaaten North Dakota, South Dakota und Nebraska lebten. Sie wurden wie andere auch von der US-Armee bekämpft, massenhaft ermordet und in Reservate gezwungen

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