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Julius Leber

Biesheim/Oberelsaß 16.11.1891 - Berlin-Plötzensee 5.1.1945

Eisvogelweg 71

Julius Leber
1891 - 1945
Der Reichstags-
abgeordnete
und
Widerstands-
kämpfer
lebte hier von
1938 - 1945

Leber war Mitglied der SPD seit 1913. 1921 wurde er Mit­glied der Lübecker Bürgerschaft, von 1921–33 war er Chef­redakteur des "Lü­becker Volksboten". Ab 1924 war er Mitglied des Deutschen Reichs­tags der Weimarer Republik. In den Jahren 1933–37 war er in KZ-Haft, dann fand er ein Auskommen als Koh­lenhänd­ler in der Torgauer Straße 20 in Schöneberg. Er war aktiv im Wider­stand gegen den Natio­nalso­zia­lismus u.a. im "Kreisauer Kreis" und betei­ligt an den Vor­berei­tun­gen des Umsturz­versuchs vom 20.7.1944. Bereits am 5.7.1944 wurde er auf­grund von Kon­takten zum – von Spitzeln durchsetzten – kom­munisti­schen Wider­stand ver­haftet und vom Volksge­richts­hof unter dem Vorsitz Freis­lers zum Tode verur­teilt. Es bleibt sein Satz: "Für eine so gute und gerechte Sache ist der Einsatz des eigenen Lebens der angemesse­ne Preis. Wir haben getan, was in unserer Macht stand."

Eine Mitte der 1970er-Jahre ange­brachte Tafel wurde während Bau­arbeiten Anfang der 1990er-Jahre demontiert und ist seither ver­schwunden (Tagesspiegel, 6.1.95). Ihre Inschrift lautete:
Julius Leber
1891 - 1945 
Der Gewerkschafts-
führer und Wider-
standslämpfer lebte 
hier von 1938 - 1944 
Förderungsaktion der Spiel­bank Berlin

(nach einem Foto in: Zehlendorf - ein Bezirk macht Geschichte. Naziterror vor Ort. Bezirksrund­fahrt der Evangelischen Jugend, 1981, S. 40)

Einer kurz darauf ver­öffent­lichten Notiz zufol­ge (Tagesspiegel, 11.1.95) hatte die Woh­nungs­bauge­sell­schaft Gehag einen Künstler mit der Her­stellung der neuen Tafel be­auf­tragt. Eine weitere Abbildung (Joachim Berger, Berlin – freiheitlich und rebellisch, S. 367) zeigt die Tafel mit anderer Inschrift:
Julius Leber 
1891 - 1945 
Der Reichstags-
abge­ordnete und 
Widerstandskämpfer 
lebte hier von 
1938 - 1944 
Förderungs­aktion der Spiel­bank Berlin
 

Eine symbolische Grabstätte für Leber befindet sich auf dem Lübecker Ehrenfriedhof Sandberg, Travemünder Allee, eine weitere in seinem Geburtsort Biesheim. Seiner gedacht wird auch auf dem Waldfriedhof Zehlendorf, Potsdamer Chaussee 75, am Grab seiner Frau Annedore, Sohnes Matthias und der Tochter Katharina (Feld 059/785 [Ehrengrab]). Dort ist allerdings sein Todesjahr falsch angegeben (1944).

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