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Jüdisches Altersheim, Iranische Straße
Jüdisches Altersheim, Iranische Straße
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Jüdisches Altersheim, Iranische Straße

Jüdisches Altersheim, Iranische Straße

Iranische Straße 3

Hier, damals Exerzierstraße 13, eröffnete 1902 ein
JÜDISCHES ALTERSHEIM
»Eine glückliche Insel« entstand zunächst, wo jüdische
Menschen ihren Lebensabend verbringen konnten.
Die Mäzenin Erna Pakscher und der Unternehmer
Moritz Manheimer ermöglichten dies. In der NS-Zeit
wurden die jüdischen Bewohnerinnen und Bewohner
verfolgt. Manche begingen Suizid. Die anderen
wurden von hier aus deportiert und ermordet.

Das Jüdische Altersheim konnte durch die großzügigen Spenden der Berliner Mäzenin Erna Pakscher (1836-1909) erbaut werden und entstand nach den Plänen des Architekten Johann Hoeniger (1850-1913), der in Berlin auch für den Bau mehrerer Synagogen verantwortlich war. Das Grundstück wurde der Gemeinde dank der Bemühungen des Philanthropen Moritz Manheimer (1826-1916) zugesprochen. Am 21. September 1902 wurde das Haus im Beisein prominenter Vertreterinnen und Vertreter der Jüdischen Gemeinde feierlich eröffnet. Durch wohltätige Zuwendungen finanziert, fanden hier auch ältere Gemeindemitglieder, deren Angehörige nicht für ihre Unterbringung und Versorgung aufkommen konnten, ein Zuhause. Hier konnten sie ihren „fröhlichen Lebensabend“ verbringen, befreit von der „Sorge um die Nothdurft des Lebens“, wie Der Gemeindebote am 26. September 1902 berichtete. Ihnen stand ein großer Garten mit Gemüse- und Blumenbeeten zur Verfügung, im zweiten Obergeschoss befand sich eine Synagoge. „Wir leben hier auf einer glücklichen Insel“, wird eine Bewohnerin 1935 zitiert.

Zwischen 1941 und 1943 deportierten die Nationalsozialisten die meisten der über hundert Bewohnerinnen und Bewohner nach Theresienstadt, wo sie die meisten von ihnen ermordeten. Einige nahmen sich im Angesicht der drohenden Deportation das Leben.

Die Berliner Gedenktafel befindet sich in einem Edelstahlrahmen rechts neben dem Eingang an der Wand des historischen Gebäudes. Die Enthüllung fand am 20. Oktober 2022 statt. Es sprachen Torsten Wöhlert (Staatssekretär für Kultur), Akim Jah (Arolsen Archives) und Mihaela Zatreanu (Kulturen im Kiez e.V.). 

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