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Verfolgte Zahnärztinnen und -ärzte

Verfolgte Zahnärztinnen und -ärzte

Georg-Wilhelm-Straße 16

verfolgt vertrieben ermordet 1933 - 1945
Im Gedenken an unsere jüdischen und aus politischen
Gründen verfolgten Kolleginnen und Kollegen
[Liste mit ca. 600 Namen]

Die große Inschrifttafel ist an einer relativ schmalen Wand gleich rechts im Foyer befestigt. Links steht ( von unten nach oben): verfolgt   vertrieben   ermordet   1933 - 1945

Unter der Überschrift

Im Gedenken an unsere jüdischen und aus politischen
Gründen verfolgten Kolleginnen und Kollegen

sind in 111 Zeilen in alphabetischer Reihenfolge die Namen der etwa 600 betroffenen Zahnärzte aufgeführt. Links daneben liegt auf einem Pult zur Einsicht das Buch von Michael Köhn, Zahnärzte 1933-1945. Berufsverbot - Emigration - Verfolgung, Berlin 1994, aus.

Die Gedenkinstallation wurde am 1.10.2008 in Anwesenheit des Vorsitzenden des Vorstandes der Kassenzahnärztlichen Vereinigung, Dr. Jörg-Peter Husemann, der Gesundheitssenatorin Katrin Lompscher, der Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Lala Süßkind, eingeweiht. Anwesend bei dem Festakt waren weiterhin u.a. die Vorsitzende des Vorstandes der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin, Dr. Angelika Prehn, der Vorsitzende des Bundesverbandes Jüdischer Ärzte in Deutschland i. Gr., Dr. Roman Skoblo, der ehemalige Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin, Dr. Manfred Richter-Reichhelm, der Vorsitzende des Berliner Apotheker Vereins, Dr. Rainer Bienfait, der Präsident der Bundeszahnärztekammer, Dr. Dr. Jürgen Weitkamp. Dr. Husemann erinnerte in seiner Ansprache daran, dass zwischen 1933 und 1945 jeder zehnte deutsche Zahnarzt seine berufliche Existenz verloren habe. Ein Teil habe rechtzeitig auswandern können, ein Teil sei ermordet worden, nur wenige hätten in Deutschland überlebt. „Unsere Standesgeschichtsschreibung umging dieses dunkelste Kapitel. Diesem Vergessen zu begegnen und es aufzubrechen, mache sich die Berliner Zahnärzteschaft nun endlich auch auf den Weg. ... Wir sind es den Opfern des Naziregimes schuldig, diese Verantwortung zu leben und nicht nur als leere Worthülse zu gebrauchen.” Diese Gedenkinstallation sei zudem die erste in Deutschland, die von Kassenzahnärztlichen Vereinigung angebracht wurde. Am 29.9.2008 wurde am Haus der Kassenäztlichen Vereinigung in der Masurenallee ebenfalls eine Gedenkinstallation eingeweiht. Anlass für beide Einweihungen war der 70. Jahrestag des Entzugs der Approbation für jüdische Ärzte am 30.9.1938.

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