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Jüdische Lehrkräfte

Tempelhofer Ufer 15

Zum Gedenken an
Charlotte Hurwitz
Erich Bandmann
Oskar Beer
Rudolph Lehmann
Lehrer am Luther-
Lyzeum, von den
Nationalsozialisten
1933 wegen ihres
jüdischen Glaubens
aus der Schule ent-
lassen, verfolgt
und ermordet.

Die Gedenktafel aus Bronze befindet sich im Eingangsbereich der Hector-Peterson-Schule in Berlin Kreuzberg. „Die Tafel zeigt links eine Gruppe von Personen, die zuerst aufrecht stehend und individuell dargestellt sind, im weiteren Bildverlauf verzweifelt und dann zu einer anonymen Menge verschmelzend. Das Individuelle geht verloren, die Menge löst sich auf. Diese Umwandlung steht symbolisch für die schrittweise Zerstörung von Kultur und Menschenwürde und schließlich der Vernichtung der Menschen, die nicht mehr als Individuen gesehen werden“ (Angela Laich).

Die Gruppe trauernder Menschen auf der linken Seite der Tafel wird in der Mitte ergänzt durch den Text und rechts ist ein Reliefporträt von Erich Bandmann zu sehen, darunter steht: „Erich Bandmann / 1894 - 1942“.

Erich Bandmann (Berlin 9.8.1894 - am 26.10.1942 Transport nach Riga) war bis zu seiner zwangsweisen Versetzung in den Ruhestand Leiter der Schule und unterrichtete Mathematik und Physik. Anschließend unterrichtete er an der privaten Goldschmidt-Schule in der Nähe des Rosenecks. Von 1927-1935 wohnte er in Wilmersdorf, Berliner Straße 30/31, anschließend bis 1938 in der Düsseldorfer Straße 48. Er wurde gemeinsam mit seiner Verlobten deportiert.

Dr. Charlotte Hurwitz (*Labes/Pommern [?obez/Polen] 22.6.1889) unterrichtete Mathematik, Physik und Erdkunde an mehreren Berliner Schulen und in Landsberg/Warthe. Von 1923 bis zum 7.4.1933 war sie am Luther-Lyzeum tätig. Sie wohnte in Wilmersdorf, Sächsische Straße.

Dr. Oskar Beer (*Lip­tószent­miklós [heute Lip­towský <Svätý> Miku­láš/Slowakei] 24.4.1886) unterrichtete seit 1919 am Luther-Lyzeum Deutsch und Englisch bis zum 7.4.1933.

Dr. Rudolph Lehmann (*Berlin 21.6.1884) unterrichtete bis zum erzwungenen Ruhestand am 1.4.1936 Deutsch, Geschichte und Französisch.

Die Idee zur Herstellung der Tafel geht zurück auf Frau Eva Freeman. Die Bronzetafel wurde in zweijähriger Arbeit nach einem Entwurf der Bildhauerin Angela Laich gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern erarbeitet und in der Berliner Gießerei Marc Krepp gegossen. Die Enthüllung fand am 11.12.1988 statt.

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