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Jüdische Hausbewohnerinnen und -bewohner der Weißenburger Straße 29

Kollwitzstraße 66

[linke Spalte]
Kollwitzstraße 66, früher: Weißenburger Straße 29

Lebenslinien jüdischer Bewohner dieses
Hauses

Hirsch Abramsohn (geb.1876 in Königsberg) wurde 68-jährig
am 2.4.1942 ins Ghetto Warschau deportiert.

Josef Bamberger, Dr.med. (geb.1874 in Bad Kreuznach)
praktizierte in diesem Haus von 1931 bis 1935, wurde 66-jährig
aus einem Untermietverhältnis in Kreuzberg
am 27.10.1941 ins Ghetto Litzmannstadt/ Lodz deportiert,
am 15.04.1942 ins Vernichtungslager Kulmhof/ Chelmno mit
Rosa Bamberger (geb.1875 in Bad Kreuznach).

Szija Kapner (geb.1901 in Gorlice/ Polen) wurde 38-jährig
am 13.9.1939 ins KZ Sachsenhausen deportiert, + 12.2.1940
Malka Kapner (geb.1900 in Lancut/ Polen) wurde 43-jährig
am 3.3.1943 ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert, mit
Max Kaper (geb.1931 in Düsseldorf), 12-jährig.

Isaak Klotzer, Dr.med. (geb.1876 in Beuthen/ Schlesien)
wurde 1939 ins Haus aufgenommen oder eingewiesen.
Bevor er hier als „Krankenbehandler“ geführt wurde,
hatte er eine Praxis in der Greifswalder Straße, wurde 66-jährig
am 3.10.1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert: + 3.3.1943
Goldine Klotzer (geb.1883 in Berlin) wurde 59-jährig
am 24.09.1942 an eine Tötungsstätte in Raasiku/ Estland
deportiert.

Josef Luster (geb.1886 in Nadworna/ Galizien, heute Ukraine),
seit 1935 Hauseigentümer, wurde 57-jährig
am 3.3.1943 ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert.
Toni Luster (geb.1885 in Stanislau/ Polen) wurde 58-jährig
am 2.3.1943 ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert.
Ihre vier Kinder kamen rechtzeitig sicher nach Palästina.

[rechte Spalte]
Josef Menka (geb.1906 in Chrzanow/ Polen) wurde 33-jährig
am 22.9.1939 ins KZ Sachsenhausen deportiert und
am 03.3.1943 ins Vernichtungslager Auschwitz.

Minna Neumann (geb.1900 in Opatow/ Polen) wurde 41-jährig
am 24.10.1941 ins Ghetto Litzmannstadt/ Lodz, und
am 04.05.1942 ins Vernichtungslager Kulmhof/ Chelmno
deportiert, gemeinsam mit ihren Kindern
Horst Slatopolski (geb. 1926 in Berlin), 16-jährig,
Margot Slatopolski (geb. 1927 in Berlin), 15-jährig,
Ursula Slatopolski (geb. 1929 in Berlin), 13-jährig.
Mit ihnen deportiert wurden auch der Vater und dessen Mutter,
die unweit entfernt gemeldet waren:
Alfred Slatopolski, 44-jährig, Bachewa Slatopolski, 65-jährig.

Moszek Waksberg (geb. 1886 in Wolanow/Polen), Schneider, wurde
55-jährig
am 18.10.1941 ins Ghetto Litzmannstadt/ Lodz deportiert mit
Itta Waksberg (geb. 1894 in Jadlowa/ Polen), 47-jährig.
(Meist folgte dann 1942 das Vernichtungslager Kulmhof.)

Melanie Wohlgemuth (geb. 1878 in Berlin) wurde 64-jährig am
26.10.1942 ins Ghetto nach Riga deportiert, mit
Lina Wohlgemuth (geb. 1879 in Berlin), 63-jährig, und
Frieda Wohlgemuth (geb. 1880 in Berlin), 62-jährig.

Bisher ungeklärt sind die Schicksale von folgenden Hausbewohnern
(Minderheitenvolkszählung am 17. Mai 1939), vermutlich in Polen:
Henriette, Lothar und Herbert Heymann
Rosa und Siegfried Lemberger
Leo, Martha, Siegbert und Günther Marcus
Gerda und Ruth Trattner
Netty und Dora Zimbler

Quellen: www.mappingthelives.org
https://digital.zlb.de/viewer/berliner-adressbuecher/

Die großformatige weiße Tafel ist von einem schmalen schwarzen Rahmen umgeben und links an der Wand vor der Tür im Eingangsbereich des Hauses Kollwitzstraße 66 (früher Weißenburger Straße 29) befestigt. Sie wurde 2008 installiert, zwischenzeitlich wurde der Tafeltext überarbeitet und dem neuesten Forschungsstand angepasst. Das hier abgebildete Bild entspricht der neuen Fassung.

 

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