Israelitische Taubstummen-Anstalt Berlin-Weißensee
Parkstraße 22
Sprüche 31,8
Von 1890 bis 1942 befand sich in diesem Haus
die Israelitische Taubstummen-Anstalt Berlin-Weißensee.
Die hier lebenden jüdischen Kinder und Erwachsenen wurden 1942
in nationalsozialistische Vernichtungslager deportiert.
DEN TOTEN ZUM GEDENKEN,
DEN LEBENDEN ZUR MAHNUNG.
Die Tafel aus rotem Granit befindet sich in Höhe des Souterrains an der Fassade zur Straße rechts dem Eingang. Sie wurde am 31.5.2001 in Anwesenheit von Pastor Werner Braune, dem Leiter der Stiftung in Weißensee, und Bezirksbaustadtrat Horst Hartramph enthüllt und ersetzt eine ebenfalls steinerne Vorgängertafel aus der Zeit von vor 1965 mit der Inschrift:
Aus diesem Haus wurden
146 taubstumme jüdische
Mitbürger 1942 durch
faschistische Banditen
verschleppt und ermordet
Den Toten zum Gedenken
den Lebenden zur Mahnung
Über diesem Text befand sich der rote Winkel der politischen KZ-Häftlinge, unter dem Text ein Davidsschild. Die alte Tafel wurde während Sanierungsarbeiten abgenommen, denn: „Wir sind vor einigen Jahren darauf aufmerksam gemacht worden, dass weder das auf der Gedenktafel genannte Datum noch die Zahl der Deportierten stimmen können. Nach gründlichem Überlegen haben wir die Tafel im Zuge der Rekonstruktionsmaßnahmen am Gebäude im Frühjahr abnehmen lassen“, sagt Ruth Scholz, Pressereferentin der Stephanus-Stiftung (Berliner Morgenpost, 29.11.2000).
An diesem Ort befand sich ab 1890 das Pflegeheim der 1873 in Fürstenwalde eröffneten "Israelitischen Taubstummen-Anstalt“. Dessen Begründer und Leiter war der Pädagoge Markus Reich (1844-1911), Grab auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee, Herbert-Baum-Straße (Markus-Reich-Platz), Feld U 1 Reihe 15). Zu Zeiten der DDR befand sich in dem Haus die SED-Kreisleitung. 1990 erhielt die Stephanus-Stiftung das Gelände auf eine Anregung des Runden Tisches hin, um eine Behindertenschule zu betreiben.