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Historische Orte – Malschule für Künstlerinnen

Historische Orte – Malschule für Künstlerinnen

Potsdamer Straße 98 "Kunstpalais"

6 Eine Malschule für Künstlerinnen

Auf dem Hintergelände der Potsdamer Straße 98 steht ein schönes
Backsteingebäude. Es wurde 1892 im Auftrag des »Vereins der
Künstlerinnen und Kunstfreundinnen zu Berlin« erbaut und be-
herbergte die Zeichen- und Malschule des Vereins. Miterbauer war
das »Victoria-Lyceum«, eine der ersten höheren Schulen für Frauen.
Um 1900 unterrichtete Käthe Kollwitz mehrere Jahre lang an der
Zeichen- und Malschule. Zu den Schülerinnen zählte Paula Becker,
nach ihrer Heirat Modersohn-Becker.
Die Zeichen- und Malschule war die erste Einrichtung ihrer Art in
Deutschland. Sie ist 1868 von dem kurz zuvor gegründeten Künstler-
innen-Verein ins Leben gerufen worden, um Frauen eine künstlerische
Berufsausbildung zu ermöglichen. Denn damals war ihnen das Studium
an den meisten Kunstakademien verwehrt.
Als zentrale Ausbildungsstätte für Künstlerinnen hatte die Schule regen
Zulauf. Nachdem die Zahl der Schülerinnen auf 480 gestiegen war,
zog der Verein 1911 in ein eigens erbautes größeres Haus am Schöne-
berger Ufer 38, heute 71.

6 (Bildunterschriften:)

»Malschule des Vereins der Künstlerinnen
und Kunstfreundinnen zu Berlin«,
Gouache von Augusta von Zitzewitz, 1909/10

Anzeige der Zeichen- und Malschule
in der Potsdamer Straße 39, heute 98 a

Das Projekt »Historische Orte sichtbar machen« gibt mit 16 Infostationen beispielhaft Einblick in die vielfältige Geschichte des Quartiers um die Potsdamer Straße. Die ersten Stationen wurden 2011 installiert, 2018 kamen weitere hinzu.

Nähere Informationen auf den beiden Infotafeln "Stationenplan" nahe U-Bahn Kleistpark Potsdamer Straße /Ecke Willmanndamm sowie Potsdamer Straße / Ecke Pohlstraße und unter: www.historische-orte.info

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