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Hermann Joseph Muller

New York 21.12.1890 - Indianapolis 5.4.1967

Robert-Rössle-Straße 10

In diesem Haus arbeitete
von November 1932 bis September 1933
der Biologe und Genetiker
HERMANN JOSEPH MULLER
21.12.1890 - 5.4.1967
als Gast des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Hirnforschung
an grundlegenden Fragen der Genetik
1946 erhielt er den Nobelpreis für Physiologie und Medizin

Muller studierte 1907-10 in New York Biologie und promovierte dort später auch. Er war Mitverfasser von „The Mechanisms of Mendelian Heredity” (Die Mechanismen der Mendelschen Vererbungslehre). 1922 übergab er in der Sowjetunion eine Sammlung von Stäm­men der Taufliege Drosophila und legte damit den Grundstein für die dortige Entwicklung der Drosophila-Genetik, an der auch Nikolai Wladimirowitsch Timoféeff-Ressovsky zu arbeiten begann, der ab 1925 seine Forschungen in Berlin fortsetzte. Um der Zusammenarbeit mit ihm wegen kam Muller 1932/33 zu einem Gastaufenthalt an das Kaiser-Wilhelm-Institut für Hirnforschung nach Berlin. Nachdem SA-Angehörige im März 1933 das Institut gestürmt und Muller festgenommen hatten, der erst nach Intervention Gustav Krupps von Bohlen und Halbach freikam, verließ dieser Deutschland am 16.9.1933. Bis 1937 arbeitete er in Leningrad und Moskau, dann ging er nach Schottland und von dort 1940 zurück in die USA. Bereits 1926/27 hatte Muller entdeckt, dass Röntgenstrahlen das Erbgut verändern können. 1946 erhielt er dafür den Nobelpreis. Seine Erkenntnisse machten ihn zu einem unermüdlichen Mahner gegen die Gefahren der Strahlung.

Die Berliner Gedenktafel wurde am 27.5.2008 von Mullers Tochter, Prof. em. Helen Juliette Muller (University of New Mexico), Prof. Hans-Jörg Rheinberger (Geschäftsführender Direktor des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte) und Prof. Walter Birchmeier (Wissenschaftlicher Vorstand des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin) am ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Institut für Hirnforschung (heute Oskar-und-Cécile-Vogt-Haus) enthüllt. In der Laudatio Prof. Rheinbergers wurde Muller als einer der „großen Pioniere der Genetik des 20. Jahrhunderts“ gewürdigt. Mullers Sohn, der Mathematiker David Eugene Muller, der als Kind mit seinen Eltern in Berlin gelebt hatte, starb wenige Wochen vor der Tafelenthüllung in den USA.

Die Gedenktafel befindet sich auf dem Charité Campus Buch am Max-Delbrück-Zentrum für Molekulare Medizin.

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