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Hedwig Antonie Porschütz
Hedwig Antonie Porschütz

Hedwig Antonie Porschütz

(Berlin-)Schöneberg 10.6.1900 - Berlin 26.3.1977

Feurigstraße 43

Hier wohnte
HEDWIG PORSCHÜTZ
10.6.1900 - 26.3.1977
In den Jahren 1943 und 1944 versteckte sie in ihrer
Wohnung in der Alexanderstraße 5 mehrere Jüdinnen und bewahrte
diese damit vor der Deportation in ein Vernichtungslager
Sie selbst wurde wegen »Schwarzhandels«
- der auch der Ernährung ihrer Schützlinge diente -
zu 18 Monaten Zuchthaus verurteilt
Hedwig Porschütz verdient die Anerkennung als »Stille Heldin«

Hedwig Porschütz, die auch in der Blindenwerkstatt von Otto Weidt beschäftigt wurde, half untergetauchten Jüdinnen und Juden auf vielfältige Weise indem sie Lebensmittel und Unterkünfte besorgte bzw. diese in der eigenen Wohnung gewährte. Sie schickte auch Lebensmittelpakete in das Ghetto Theresienstadt. Am 2.10.1944 wurde sie von einem Sondergericht wegen „Kriegswirtschaftsverbrechen" verurteilt und am 7.5.1945 (!) vom Amtsgericht Hirschberg (Jelenia Góra/Polen) mit zehn Reichsmark freigelassen. Von dort schlug sie sich nach Berlin durch. Da ihre Wohnung in der Alexanderstraße zerstört war, zog sie mit ihrem Mann in die Feurigstraße zu ihrer Mutter. Eine offizielle Anerkennung ihrer Taten oder eine finanzielle Unterstützung staatlicherseits wurde ihr zeitlebens versagt, u.a. mit der Begründung wegen ihres „unmoralischen" Lebenswandels als Prostituierte. Sie lebte und starb in Armut.

Die Berliner Gedenktafel wurde am 2.11.2010 von Kulturstaatssekretär André Schmitz, der Zeitzeugin Inge Deutschkron und dem Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Prof. Dr. Johannes Tuchel, in der Gedenkstätte „Stille Helden", Rosenthaler Straße 39, Berlin-Mitte enthüllt, und als Leihgabe belassen, da sie aufgrund von Sanierungsarbeiten erst zu einem späteren Zeitpunkt am ehemaligen Wohnhaus angebracht werden konnte. Am 13.11.2012 wurde sie in Anwesenheit zahlreicher Teilnehmenden in einem Edelstahlrahmen über dem Eingang des heutigen Hauses Feurigstraßestraße 43 von Kulturstaatssekretär André Schmitz und Inge Deutschkron enthüllt, die zuvor auch über die Geehrte gesprochen hatten. Frau Deutschkron schilderte Hedwig Porschütz aus ihren Erinnerungen. Dr. Johannes Tuchel hielt die Laudatio.

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