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Haus Perls

Hermannstraße 14

Haus Perls
erbaut nach Plänen von
Ludwig Mies van der Rohe
1911 und 1928
Rekonstruktion gefördert durch
die Stiftung Deutsche Klassenlotterie
Berlin
für das Heilpädagogische Therapeutikum
Parzival-Schule

Die Messingtafel ist rechts neben dem früheren Hauseingan befestigt.

Ludwig Mies van der Rohe (Rybnik/Oberschlesien 24.05.1886 - New York 14.08.1977) erbaute das Haus für den Anwalt, Kunstsammler und -händler Hugo Perls 1911 als sein zweites Haus. Wohl schon 1918 verkaufte Perls es an den Sozialisten, Journalisten, KPD-Mitbegründer und -kritiker, Kulturwissenschaftler, Kunstsammler und Mäzen Eduard Fuchs (Göppingen 31.1.1870 - Paris 26.1.1940) - angeblich für fünf Werke von Max Liebermann. Fuchs sammelte vor allem Karikaturen und besaß u.a. eine sehr große Kollektion von Werken Honoré Daumiers. In seinem Haus mit dem ebenfalls von Mies van der Rohe 1928 geschaffenen Anbau sollte einmal ein Karikaturenmuseum entstehen. Das verhinderten die Nazis. Noch in der Nacht des Reichstagsbrandes flüchtete Fuchs aus Deutschland nach Paris. Seine gesamte Kunstsammlung wurde von den Nazis versteigert. Bekannt wurde Fuchs auch als Sittenforscher und vor allem durch sein reich bebildertes mehrbändiges Werk „Illustrierte Sittengeschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart". Das brachte ihm den Beinamen „Sitten-Fuchs" ein. Er war auch der Vermittler zwischen der KPD und Mies van der Rohe zum Bau des Revolutionsdenkmals in Friedrichsfelde.
Heute gehört das Haus Perls zum Areal der Parzival-Schule.

 

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