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Handwerkervereinshaus

Sophienstraße 18/18a

Handwerkervereinshaus
mit
"Sophiensälen"
Erbaut 1905 für den 1844
gegründeten Handwerkerverein,
einer Keimzelle
der Berliner Arbeiterbewegung.
Stätte bedeutender politischer Veranstaltungen,
unter anderem rief am 27.10.1918 Karl Liebknecht
zum Kampf in der bevorstehenden Revolution auf
am 14.11.1918 sprach Wilhelm Pieck auf der ersten
öffentlichen Versammlung des Spartakusbundes
vom 1.-3.11.1920 Tagungsort des 5. Parteitages
der KPD unter Leitung von Wilhelm Pieck,
der die Vereinigung der KPD mit den
linken Kräften der USPD beschloß
am 19.10.1928 Gründungsort des Bundes
proletarisch-revolutionärer Schriftsteller.
Während des 2. Weltkrieges
als Ausbeutungsstätte
für ausländische Zwangsarbeiter
mißbraucht.

Die kupferfarbene Tafel befindet sich seit dem Juli 1987 links im Durchgang zum Hof. Dass hier auch die SPD-Vorsitzenden August Bebel und Paul Singer auf großen Versammlungen auftraten, verschweigt der Text. Von 1845-1850 hatte der Handwerkerverein seinen Sitz auf dem Grundstück Johannisstraße 4 (hinter dem neuen Friedrichstadtpalast). Dort tagte vom 23.8.-3.9.1848 der erste nationale Arbeiterkongreß, der die Gründung der "Arbeiterverbrüderung", des ersten überregionalen Zusammenschlusses von Arbeiterorganisationen in Deutschland, zum Ergebnis hatte. Nach der Revolution verboten, wurde der Verein 1859 wiedergegründet. Man bezog ein neues Haus in der Sophienstraße 15 (Nähe Rosenthaler Straße). Im "Großen Saal" fand am 15.12.1874 die erste gemeinsame Versammlung des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins ("Lassalleaner") mit den Sozialdemokraten ("Eisenacher") statt. Es wurde beschlossen, ein gemeinsames Programm auszuarbeiten. 1903 wurde das Haus von Wertheim erworben, es erfolgte der Umzug in die Sophienstraße 18. Der erhaltene Hauptsaal fasste 3000 Teilnehmer.

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