Gustav Albert Lortzing
Map Bergstraße 29
23. Oktober 1801 21. Januar 1851
Gustav Albert Lortzing war Kapellmeister, Opernregisseur,
Librettist und Komponist. Lortzing wurde in Berlin geboren, erhielt
früh musikalische Ausbildung, einer seiner Lehrer war der spätere
Leiter der SING-AKADEMIE, Carl Friedrich Rungenhagen (1778—
1851). 1812 zog die Familie für ein Theaterengagement des Vaters nach
Breslau; es folgten verschiedene weitere Aufenthalte, u. a. in Bamberg,
Straßburg, Düsseldorf und Aachen. Der junge Lortzing stand als
Sänger und Schauspieler mit auf der Bühne, unterstützte parallel
dazu das Einkommen seiner Eltern durch Komponieren,
1822 ging er ans Kölner Stadt-Theater und heiratete im Jahr darauf
die Schauspielerin Rosine Regina, mit der er insgesamt elf Kinder
haben sollte. 1824 schrieb Lortzing seine erste Oper; 1826 erhielt
er zusammen mit seiner Frau ein Engagement am Detmolder Hof-
theater, für die „drei glücklichsten Jahre seines Lebens". Es folgten
erste Aufführungen seiner Stücke in verschiedenen Städten; in den 1830ern war Lortzings Ruhm als
Komponist etabliert. 1844 bis 1845 war er als Kapellmeister am Leipziger Stadttheater angestellt, in glei-
cher Position von 1846 bis 1848 in Wien an Franz Pokornys Theater an der Wien, von wo aus er wegen
der Auflösung des Theaters (das ihm Gage und Benefiz-Einnahmen schuldig blieb) wieder zurück nach
Leipzig zog.
Ohne festes Engagement einmal mehr in Einkommens- und Auskommens-
nöten für seine Familie, produzierte Lortzing dennoch fast im Jahrestakt
neue Stücke, aus seinem bis heute populären Schaffen seien nur genannt
Ali Pascha von Janina, Zar und Zimmermann, Der Waffenschmied.
Im Mai 1850 erhielt Lortzing endlich ein vielversprechendes festes Engage-
ment als Kapellmeister des neu gegründeten Friedrich-Wilhelmstädtischen
Theaters in Berlin, heute das DEUTSCHE THEATER. Die von ihm kompo-
nierte Fest-Ouvertüre dirigierte Lortzing auch selbst. Doch nicht einmal
ein Jahr darauf starb Albert Lortzing am 21. Januar 1851 in seinem Haus in der
Luisenstraße. Mit größter Anteilnahme wurde er auf dem Sophienfriedhof
beigesetzt, unter anderen erwiesen Giacomo Meyerbeer, Heinrich Dorn,
Wilhelm Taubert, Karl Theodor von Küstner, Carl Friedrich Rungenhagen
dem Komponisten die letzte Ehre. Seine Frau Regina — welche Lortzing
1848 mit einer nach ihr benannten Oper verewigte — verstarb drei Jahre
nach ihm. Ihre Grabstätte befand sich ebenfalls auf Sophien 11; es ist
leider nicht erhalten.
Drei Generationen später sollte Albert Lortzings Urenkel Alfred Krafft-
Lortzing (1893—1974), ebenfalls Sänger, in der Revue Drunter und Drüber
von Hermann Haller und Walter Kollo im ADMIRALSPALAST auftreten,
er wirkte außerdem in drei Stummfilmen mit. Und es sollte der ausdrück-
liche Wunsch des großen Walter Kollo werden, seine Ruhestätte ebenfalls
auf Sophien 11 zu haben: nächst dem von ihm sehr verehrten Lortzing.
Auf der Gedenktafel befinden sich zwei Abbildungen, die Bildunterschriften lauten v.o.n.a.:
Albert Lortzing, Stahlstich n. A. Duncan,
um 1830, Bibliothéque nationale de
France
Werbeanzeige der ersten
Haller-Revue, Musik Walter Kollo,
mit Urenkel Krafft-Lortzing,
Admiralspalast 1923
Unten rechts lässt sich durch Knopfdruck Musik abspielen, darüber befindet sich die Werksangabe:
Gustav Albert Lortzing
Ausschnitt aus „Undine
gesungen von Anneliese Rothenberger
