zurück zur Suche
Fußballroute - 2:83 Wackerplatz

Fußballroute - 2:83 Wackerplatz

Wackerweg 26

Alemannia spielt unter altem Namen,
von Wacker bleibt nur der Platz.

Der SC Wacker 04 ist 1974 Gründungsmitglied der
2. Bundesliga und spielt insgesamt vier Jahre in der
zweithöchsten deutschen Spielklasse. Zwar rangiert
die Mannschaft in der Nordstaffel der bis 1981 noch
zweigleisigen Liga zumeist im Mittelfeld der Tabelle,
sorgt aber hin und wieder für Überraschungen und
kann beispielsweise zwei Mal Borussia Dortmund
besiegen. Nach dem zweiten Abstieg 1979 ist Wacker
04 nur noch unterklassig aktiv. Da der Verein sich
durch den betriebenen Aufwand erheblich verschuldet
hat, kommt es in der Folge zu finanziellen Engpässen
und 1994 letztlich zur Auflösung des Vereins. Die
Mitglieder treten daraufhin dem langjährigen Kiez-
rivalen BFC Alemannia 90 bei. Als Zugeständnis an
Wacker treten die Fußballer der Alemannia zunächst
als SG Wacker/Alemannia und ab 1998 als BFC
Alemannia 90-Wacker an. Seit 2013 spielt der
Nordberliner Traditionsverein wieder unter seinem
alten Namen. Von Wacker 04 bleibt nur noch der
Name des Platzes erhalten.

Im Frühjahr 1890 als SV Jugendlust 1890 gegründet und wenig
später in BTuFC Allemannia 90 Berlin umbenannt, hat der Verein
seine ursprüngliche Spielstätte auf dem »Exer« im Bezirk Prenz-
lauer Berg, bis man 1911/12 auf einen eigenen Platz an der
Veltener Straße umzieht. Das dortige Vereinslokal, umgeben
von Parks und Laubenkolonien, ist lange Zeit Mittelpunkt des
regen Vereinslebens.

Seine beste Zeit hat der BFC Allemannia 1890 in den 1920er
Jahren, als die Mannschaft 1924 Berliner Meister wird. In
Reihen der Nordberliner steht seit 1920 Hanne Sobek, der 1923
als Nationalspieler berufen wird und nach seinem Wechsel zu
Hertha BSC 1925 dort zum populärsten Star avanciert. Der letzte
größere Erfolg des Vereins ist der Einzug ins Finale um die Deut-
sche Amateurmeisterschaft 1957, das vor 80.000 Zuschauern in
Hannover gegen den VfL Benrath mit 2:4 verloren geht.

Wegen der guten Pflege »Schmuckhäuschen« genannt, ist der
Wackerplatz der ganze Stolz der Vereinsführung. Die Sportstätte
wird im Zweiten Weltkrieg nicht so stark zerstört wie viele
andere der Stadt, in den 1950er Jahren bauen die Mitglieder
die Anlage weiter aus. Allerdings erweist sich ihre Heimstätte
selbst in Zweitligazeiten als deutlich zu groß für die tatsächliche
Zuschauergunst.

Der SC Tegel gewinnt 1962 zunächst die Meisterschaft der
Amateurliga Berlin und besiegt später im Endspiel um die Deut-
sche Amateurmeisterschaft vor 12.000 Zuschauern in Wuppertal
den Turn- und Rasensportverein Bonn mit 1:0. 2002 fusioniert
der Verein mit dem SC Heiligensee zum Nordberliner SC.


Alemannia plays under its old
name, but all that’s left of
Wacker is the name of a place.

In 1974 SC Wacker 04 became a founding member of
Germany’s second league and played in the second-
highest German league for a total of four years. In
the north section (Nordstaffel) of the league, which
maintained a dual track until 1981, the Wacker team
usually landed in mid-table obscurity, but occasionally
the team surprised fans; for example, the team twice
achieved a win against Borussia Dortmund. After its
second relegation in 1979, Wacker 04 was active in
the lower division only. Since the club had incurred
considerable debt due to its huge expenses, it was in
dire financial straits, and in 1994 the club ultimately
was disbanded. The members then joined the club
that had been their neighbourhood rival for many
years: the BFC Alemannia 90. As a concession to
Wacker, the Alemannia football players then took on
opposing teams initially under the name SG Wacker/
Alemannia, and starting in 1998, they used the new
name BFC Alemannia 90-Wacker. Since 2013, this
traditional club in Berlin’s north has been playing
again under its old name. Of the Wacker 04 club only
the name of the sports field remains.

Die FUSSBALL ROUTE BERLIN existiert seit Mai 2015; sie führt in drei Routen zu 40 Orten in der Stadt und macht die Geschichte des Fußballs erfahrbar. Sie ist ein Projekt von Sport:Kultur e.V. auf Initiative des Berliner Fußball-Verbandes.

Aus Gründen des Denkmalschutzes können nicht alle Tafeln im Stadtraum aufgestellt werden; an einigen Standorten sind alternativ demnächst Bodenplatten zu finden. Konkrete Hinweise dazu sowie zusätzliche Tondokumente, Literaturhinweise und weitere Informationen unter: www.fussballrouteberlin.de sowie auf den Tafeln „0:0 Brandenburger Tor“ und "Fußballroute - 1:3 Askanisches Gymnasium".

zurück