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Fußballroute - 1:3 Askanisches Gymnasium

Fußballroute - 1:3 Askanisches Gymnasium

Hallesche Straße 26

Mittlerweile ist Fußball
als Schulsport etabliert.

Am Askanischen Gymnasium, das sich seit seiner
Gründung im Jahr 1875 in der Halleschen Straße
befindet und zahlreiche prominente Absolventen
aufweist, finden Leibesübungen wie auch an anderen
deutschen Schulen zumeist in der Turnhalle statt. Die
einseitigen Übungen und der teilweise militärisch
strenge Umgangston begeistern die Schüler jedoch
nicht. Dies ändert sich erst durch den Goßlerschen
Spielerlass des preußischen Kultusministers von 1882,
der das Turnen im Freien in der Schule fest verankert
und verbindlich macht. 1891 wird zudem der
»Zentralausschuss zur Förderung der Volks- und
Jugendspiele in Deutschland« geschaffen, der bei der
Etablierung insbesondere des Fußballs in Deutschland
eine bedeutende Rolle spielt. Die Schüler gehen
ohnehin in ihrer Freizeit häufig freieren Spielformen
wie Fußball, Rugby oder Cricket nach, was von
Lehrern wie Eltern misstrauisch beäugt und unter
Strafe gestellt wird.

(Bildunterschriften:)

Maßgeblichen Anteil an der Verbreitung des Sports in Deutsch-
land hat der Engländer Tom Dutton, der ab 1883 in Berlin lebt.
Er spielt Fußball und Cricket, ist an der Gründung zahlreicher
Vereine beteiligt und betreibt später in auf den Import engli-
scher Artikel spezialisiertes Sportgeschäft. Sein Sohn Edwin tritt
in seine Fußstapfen, ist ebenfalls als Cricket-Spieler und Fußballer
aktiv und wird sogar ein Mal in die deutsche Nationalmannschaft
berufen.

In seiner Meldung zum Abiturientenexamen 1884
berichtet der Aska-Schüler Ludwig Aschoff, wie er
auf Norderney erstmals mit dem Fußball in Berüh-
rung gekommen ist und auf dem Tempelhofer Feld
eine Spielgemeinschaft bildet. Bei dem Aufsatz
handelt es sich um eine der ältesten schriftlichen
Überlieferungen aus der frühen Zeit des deutschen
Fußballs, in der noch dazu die Anfänge selbst
thematisiert werden. Aschoff wird später als
Pathologe weltbekannt, sympathisiert allerdings
mit dem Nazi-Regime.

Als Gründervater des Berliner Fußballs kann Georg
Leux gelten, der 1885 als ersten von Deutschen
gegründeten Verein in Berlin den nach seiner
Heimatstadt benannten BFC Frankfurt ins Leben ruft.
Auch der erste Fußball-Verband in Deutschland, der
Bund Deutscher Fußballspieler, entsteht auf seine
Initiative. Leux ist nicht nur als Sportler ein
Multitalent, sondern auch beruflich als Bildhauer,
Maler, Opernsänger und Filmschauspieler aktiv.

Der 1975 durch Hans-Jürgen Bartsch initiierte
»Drumbo-Cup« entwickelt sich schnell zum
größten Schulfußballturnier Europas, an dem
seitdem über 100.000 Schülerinnen und Schüler,
darunter zahlreiche Berliner Talente wie, die
späteren Weltmeister Pierre Littbarski, Thomas
Häßler oder Jerôme Boateng teilgenommen haben.
Die ungebrochene Beliebtheit der Veranstaltung
zeigt, wie sehr Fußball als Schulsport mittlerweile
etabliert ist.

(auf der anderen Seite, unter dem Orientierungsplan:)

By now, football has become an
established part of the school
sports curriculum.

Founded in 1875, the Askanisches Gymnasium in
Hallesche Straße can boast numerous prominent
leading figures among its past graduates. As in other
German schools, physical education usually takes
place in indoor gyms. The monotonous exercises and
the often military-like harsh tone of instruction did
not inspire students, however. This changed only
when Prussia’s minister of education and cultural
affairs issued the Goßler Decree of Games in 1882,
which firmly established outdoor physical exercises
and made them mandatory. In addition, in 1891 the
“Zentralausschuss zur Förderung der Volks- und
Jugendspiele in Deutschland“ (Central committee
for the promotion of people’s and youth games in
Germany) was created, which played an important
role in the establishment of football in Germany.
In their free time the students in any case pursue
games that are not strictly regulated, such as foot-
ball, rugby, or cricket – games their teachers and
parents look at equally askance and forbid under
penalty of dire consequences.

Die FUSSBALL ROUTE BERLIN existiert seit Mai 2015; sie führt in drei Routen zu 40 Orten in der Stadt und macht die Geschichte des Fußballs erfahrbar. Sie ist ein Projekt von Sport:Kultur e.V. auf Initiative des Berliner Fußball-Verbandes.

Aus Gründen des Denkmalschutzes können nicht alle Tafeln im Stadtraum aufgestellt werden; an einigen Standorten sind alternativ demnächst Bodenplatten zu finden. Konkrete Hinweise dazu sowie zusätzliche Tondokumente, Literaturhinweise und weitere Informationen:  www.fussballrouteberlin.de

Die Metalltafeln sind durchnummeriert, bestehen meist aus einer Tafel, manche sind mehrteilig. Die Tafeln sind beidseits beschriftet und haben zur Orientierung einen Übersichtsplan mit dem jeweils aktuellen Standort. Darunter befindet sich ein QR-Code und der konkrete Standort-Titel mit Ortsbezeichnung sowie diese Erläuterung in deutscher und englischer Sprache:

Die FUSSBALL ROUTE BERLIN …
führt zu 40 authentischen Orten im Stadtraum,
macht die einzigartige Fußballgeschichte der
Hauptstadt erfahrbar und informiert über sport-,
kultur- und stadthistorische Zusammenhänge.
Sie zeigt die große Bedeutung des Fußballs in
Deutschland, der seit seinen Anfängen im
19. Jahrhundert große Veränderungen erfährt,
und veranschaulicht die Leistungen der Sportler
und Vereine sowie die bedeutenden Ereignisse
des Fußballs in der Stadt.

The FUSSBALL ROUTE BERLIN …
leads you to 40 authentic sites in and around the
city; it’s a pathway into the capital’s unique football
history and provides information about the larger
historical context linking sports, culture, and city.
As you follow the route, you can see for yourself the
important role of football in Germany, a sport that
has undergone great changes since its beginnings
in the 19th century. The route also illustrates the
accomplishments of athletes and clubs as well as
significant football events in the city.

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