Franz von Mendelssohn
Bismarckallee 23
FRANZ von MENDELSSOHN
29.7.1865 - 18.6.1935
Jurist und Bankier ● Mitinhaber des Bankhauses
Mendelssohn
1914 bis 1931 Präsident der Berliner Industrie-
und Handelskammer
1921 bis 1931 Präsident des Deutschen Industrie-
und Handelstages
Das Haus für Franz von Mendelssohn, in sechster Generation Nachfahre von Moses Mendelssohn, wurde von Ernst von Ihne entworfen. Der Tagesspiegel schrieb am Tag nach der Enthüllung: "Sein <Mendelssohns> Mäzenatentum bereicherte nicht nur das Berliner Kulturleben. Nach seinem Tode bemächtigten sich die Nationalsozialisten seines Grunewalder Besitzes, der im Krieg zu wesentlichen Teilen zerstört wurde. Nach dem Krieg verkaufte die Familie Mendelssohn ihren Besitz an der Bismarckallee an das Johannische Aufbau- und Sozialwerk. Bei der gestrigen Tafelenthüllung nahm auch ein Sohn Franz von Mendelssohns teil. Die Festrede hielt der Ost-Berliner Schriftsteller Heinz Knobloch. In einer an historischen Anspielungen reichen Skizze der berühmten Familie Mendelssohn wies Knobloch auch darauf hin, dass das Mendelssohnsche Bankhaus bis zum Jahr 1938 bestanden hatte. Die Inhaber hätten sich der demütigenden 'Arisierung', mit der die Nazis jüdisches Eigentum wegnahmen, widersetzt und die Auflösung ihres Unternehmens, als es nicht mehr anders ging, selbst betrieben. Das Bankhaus, darauf wies Knobloch auch hin, hat als Gebäude den Krieg überdauert, steht in der heutigen Otto-Nuschke-Straße Ost-Berlins (Jägerstraße) und beherbergt die Deutsche Außenhandelsbank der DDR. Dort werde auch ein Sonderkonto geführt: für Spenden zum Wiederaufbau der im Krieg ausgebrannten, vorher von den Nazis geschändeten Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße, Ost-Berlin." Enthüllung der Berliner Gedenktafel, 21.9.1988.