
Franz Kirsch und Herbert Mittag
Glienicker Weg 125
In diesem Betrieb arbeiteten
Franz Kirsch
von den Faschisten im Zuchthaus Brandenburg ermordet
1944
Herbert Mittag
wegen Zersetzung der Wehrkraft
erschossen 1944
Erfüllt ihr Vermächtnis
Der Stein befand sich im Juli 1992 links vor dem Haupteingang von Berlin-Chemie umgestürzt im Gras. Die Inschrift war kaum noch lesbar.
Franz Kirsch war Rangierer im damaligen Betriebsteil der Schering AG in Adlershof. Er gehörte der Widerstandsgruppe um Otto Nelte und Willy Gall an, verteilte im Betrieb Flugblätter gegen den Krieg und wurde dort am 22.12.1939 verhaftet.
Nach seiner Verurteilung zu zwölf Jahren Haft kam er in die Strafanstalten Brandenburg, Sonnenburg und wieder Brandenburg, wo er an den Haftfolgen (TBC) starb.
Herbert Mittag war in demselben Betrieb als Heizer tätig und schrieb heimlich Briefe an deutsche Soldaten an der Ostfront, in denen er sie aufforderte, mit dem Krieg Schluß zu machen und zur Roten Armee überzulaufen.
Er wurde 1944 verhaftet und wegen "Wehrkraftzersetzung" zum Tode verurteilt.