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Franz Hessel

Stettin (Szczecin/Polen) 28.(oder 21.)11.1880 - Sanary-sur-Mer 6.1.1941

Lindauer Straße 8

Heimat ist Geheimnis, nicht Geschrei.
In diesem Hause wohnte von 1933 bis 1936
FRANZ HESSEL
( 28.11.1880 - 06.01.1941 )
Schriftsteller, Übersetzer, Lektor
Nach Jahren in Berlin, München und Paris
starb er als Emigrant in Sanary-sur-Mer.
Er schrieb Romane, Gedichte und kleine Prosastücke,
übersetzte französische Romane,
erklärte den Berlinern als Flaneur ihre Stadt

Franz Hessel wurde als Sohn eines jüdischen Bankiers in Stettin geboren. In den zwanziger Jahren zog er nach Berlin und arbeitete hier als Schriftsteller, Übersetzer und Lektor beim Rowohlt-Verlag. 1938 erhielt er ein Berufsverbot und floh kurz nach dem Novemberpogromen nach Paris. Nach der deutschen Invasion wurde er hier im Lager Les Milles bei Aix-en-Provence interniert. Im Lager erlitt er einen Schlaganfall und starb nach seiner Entlassung an den Folgen der Lagerhaft. Seit 2010 wird jährlich in seinem Andenken der deutsch-französische Franz-Hessel-Preis für Literatur vergeben.

Die Tafel aus eloxiertem Aluminium ist rechts neben dem Eingang unter der beleuchteten Hausnummer auf dem Putz befestigt. Zur Einweihung am 15.4.2013 um 17 Uhr sprachen vor zahlreichen Anwesenden Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler, die Initiatorin der Tafel, Dr. Irene Tobben, und mit einer sehr kenntnisreichen und einfühlsamen Ansprache der Schriftsteller und Hessel-Biograph Manfred Flügge. Das Zitat am Kopf der Tafel stammt von Mascha Kaléko. Beigesetzt wurde Hessel auf dem Friedhof von Sanary-sur-Mer in Anwesenheit seiner Söhne Ulrich und Stéphane. Das Grab existiert nicht mehr (nach Angaben von Manfred Flügge).
Als Geburtsdatum findet man abweichend von der Tafel häufig auch den 21.11.1880.

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