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Familie Kirschbaum

Baseler Straße 46

In diesem Haus führte der jüdische Unternehmer Theodor Kirschbaum
von 1926 - 1938 ein Konfektionsgeschäft, das in der Reichspogromnacht
am 9. Nov. 1938 von einem von den Nationalsozialisten angestachelten
Mob verwüstet wurde. Das Ehepaar Kirschbaum und Tochter konnten 1939
nach Shanghai fliehen, wo sie bis 1949 lebten. Über die USA kamen
sie später nach Europa zurück.

Ober- und unterhalb des Tafeltextes befindet sich jeweils ein historisches Foto mit folgenden Bildunterschriften:

[oben]
1925 Karlstr. 19, heute Baseler Straße 46

[unten]
Familie Kirschbaum 1932

 

Die Gedenkstele wurde am 17. September 2017 auf Initiative der Hausgemeinschaft enthüllt. Zuvor war im Gemeindebrief der Lichterfelder Johannes-Kirchengemeinde ein Artikel über das Schicksal der Familie Kirschbaum erschienen. Betty, geb. Kochmann, und Theodor Kirschmann wurden beide im heutigen Polen geboren und heirateten 1920 in Berlin. Sie bekamen zwei Kinder: Horst Siegfried und Hannelore. Seit 1926 führten die Kirschbaums ein Konfektionsgeschäft in der damaligen Karlstraße 19, 1930 eröffneten sie eine weitere Filiale in der Drakestraße. Nach den Novemberpogromen gelang den Eltern und der Tochter die Emigration nach Shanghai, Sohn Horst Siegfried hielt sich zu diesem Zeitpunkt in einem Sanatorium in der Schweiz auf. Nach dem Krieg lebten Betty, Theodor und Hannelore Kirschbaum eine zeitlang in Israel. Nach dem frühzeitigen Tod ihrer Tochter wanderten die Eltern schließlich in die USA aus. Horst Siegfried Kirschbaum lebte bis zum seinem Tod 2012 in Europa (vgl.: https://www.kirchenkreis-steglitz.de/was-wir-tun/erinnerungskultur-stolpersteine/1792017-stele-fuer-theodor-kirschbaum.html, zuletzt abgerufem am 14.3.2023).

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