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Wohnanlage Sonnenhof

Berlin 20.5.1886 - Philadelphia 7.8.1968

Archenholdstraße 72

Wohnanlage
Sonnenhof
errichtet 1925-27 nach Plänen des
Architekten Erwin Anton Gutkind (1886-1968)
Gartenanlage von Gustav Allinger und Karl Foerster
Erwin Gutkind gehörte in den 1920-er Jahren zur Avantgarde des
Neuen Bauens in Berlin. Mit diesem Wohnblock erhielt er nationale
und internationale Anerkennung.

Die drei- bis viergeschossigen Stahlbetonbauten der Wohnanlage Sonnenhof  bilden als Randbebauung einen geschlossenen Block an Archenhold-, Delbrück-, Bietzkestraße und Marie-Curie-Allee. In den Hof hinein gebaut ist ein Kindergarten. Die Glastafel ist in einer schwarzen Eisenschale befestigt und links an der Wand des Durchgangs angebracht. Auf der Tafel befindet sich oben links das Denkmalzeichen. Zur Enthüllung der Tafel am 14.9.2003 sprach auch die aus England angereiste Enkelin Katherine Gutkind.

Erwin Anton Gutkind stammte aus einer jüdischen Familie. Er studierte in Berlin und war als Architekt und Stadtplaner ein Vertreter der klassischen Moderne. Von Gutkind stammen auch der 1926 entstandene Wohnblock an Thule-, Tal-, Hardanger Straße und Eschengraben am Südrand des Ortsteils Pankow und die beiderseits der Heerstraße in Staaken 1923-25 errichteten Häuser der sogenannten Siedlung „Neu-Jerusalem“. 1933 flüchtete Gutkind nach Paris, 1935 nach London. Seine Ehefrau Margarete Jaffé blieb in Berlin zurück und wurde 1942 in Riga ermordet. Nach dem Krieg wanderte Gutkind in die USA aus und lehrte dort an der Universität von Pennsylvania.

Gustav Allinger (1891-1974) war Garten- und Landschaftsarchitekt. Er war Anhänger der Nationalsozialisten und trat am 1. April 1933 der NSDAP bei und wurde später außerdem Mitglied der NS-Organisationen Reichsluftschutzbund und NSV (Nationalsozialistische Volkswohlfahrt). Von 1934 bis 1938 wirkte er an der Planung der Reichsautobahnen mit.

Karl Foerster (Berlin 9.3.1874 - Potsdam 27.11.1970) war Botaniker und berühmt für seine Staudenzüchtungen. Beigesetzt ist er neben seinem Vater. dem Astronomen Wilhelm Foerster, auf dem Friedhof in Bornim, wo er seit 1912 seine Gärtnerei betrieb.

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